Düsseldorf Einkaufen in der City, oder: Die Ruhe vor dem Samstagssturm?

Düsseldorf · In der Innenstadt wird es immer leerer, in den Geschäften geht es am Freitag gesittet zu. Und plötzlich gibt’s sogar ganz kurz Klopapier.

 Auch im Burger-Restaurant wird der Zugang der Kunden am Bedientresen durch Absperrbänder geregelt.

Auch im Burger-Restaurant wird der Zugang der Kunden am Bedientresen durch Absperrbänder geregelt.

Foto: Alexander Schulte

Kommt die staatlich verordnete Ausgangssperre auch in Düsseldorf? Viel wird davon abhängen, wie es am heutigen Samstag zugeht in der Stadt und vor allem in den Stadtteilen. Stürmen die Menschen jetzt in Massen die Supermärkte und Drogerien, um sich zunächst für das Wochenende,  aber auch darüberhinaus mit Waren einzudecken? Um zu hamstern, auch wenn jeden Tag aufs Neue von den Regierungen gemahnt wird, das sei nicht nötig?

Am Freitag geht es zumindest im Zentrum der Stadt sehr zivilisiert in den Geschäften zu. Es ist aber auch einfach nicht mehr viel los in der City, obwohl natürlich noch immer Menschen in den Büros arbeiten. Die Altstadt ist am Nachmittag praktisch ausgestorben, alle Brauereien und Restaurants sind dicht, die Bolkerstraße, wo an jedem normalen Freitag um diese Zeit längst das Partywochenende eingeläutet wird, ist leergefegt. Nur bei den großen Burgerketten ist auch nach 15 Uhr noch (ein wenig) Kundschaft, Aushänge am Eingang weisen darauf hin, dass man sich sein Fast Food noch zum Mitnehmen kaufen kann.

Mittags betritt man den Aldi am Südende der Kö ohne jede Einschränkung, an den Kassen geht es so zügig voran wie sonst auch – obwohl die Kunden ganz ordentlich Abstand halten, mindestens die gebotenen 1,50 Meter. Selbst bei Real am Bilker Bahnhof ist am Freitagmittag von einem Vor-Wochenend-Ansturm nichts  zu sehen. Nur ein Drittel der Kassen hat geöffnet, nirgendwo sind die Warteschlangen lang. Überall stehen Schilder mit den Sicherheitshinweisen vom Mindestabstand bis zum (möglichst) bargeldlosem Bezahlen. Die Verkäuferinnen an der Fleischtheke können meterweise Distanz zur Kundschaft wahren, Bestellung ruft die herüber,  die Fleischpakete kann man sich auf einer Seitentheke abholen.

Nur im Supermarkt am Carlsplatz steht ein Securitymann, zu ordnen hat er freilich nichts. Hier wird nicht um Nudeln, Mehl oder Klopapier gekämpft. Und man kommt sich auch nicht zu nah. Ach ja: Klopapier gibt es natürlich weiterhin nicht, nicht bei Discountern, nicht in Supermärkten, nicht in Drogerien, weder in der Innen- noch in der Altstadt. Dafür sind am Freitag plötzlich in einem Drogeriemarkt an der Friedrichstraße 20-Rollen-Pakete („dreilagig“) zu haben. Zwei Mal habe man  das Regal heute aufgefüllt, sagt eine Mitarbeiterin.

Natürlich hält der Vorrat jeweils nur Minuten, obwohl der Laden leer ist und es nur ein Paket pro Kunde gibt. Aber sobald jemand mit der XXL-Packung die Drogerie verlässt, lockt das andere rein. „Es ist einem schon peinlich, Klopapier zu kaufen, aber ich habe wirklich keins mehr“, sagt eine junge Frau.

Mal sehen, wie es am Samstag aussieht mit der Versorgung im Allgemeinen und dem Klopapier im Besonderen.

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