Immer noch Katerstimmung nach der Fernsehsitzung

Die Dresdner Bank fühlt sich vom Carnevals Comitee wegen der angeblichen Störer zu unrecht kritisiert

Düsseldorf. Die misslungene Fernsehsitzung war auch am Wochenende das Thema bei den Narren. Einig sind sich alle, dass es so nicht weitergehen kann. "Wir können wohl nicht länger auf der Düsseldorfer Schiene weitermachen" - zu dem Schluss ist Engelbert Oxenfort, der Präsident des Düsseldorfer Carnevals Comitees, gekommen.

Fürs nächste Jahr wird man wohl versuchen, auch Künstler von auswärts in die Stadthalle zu holen: "Das machen die Kölner seit Jahren. Die holen sich die besten Redner von überall. Da ist kaum jemand in Köln geboren."

Auch über den Sitzungspräsidenten könne man nachdenken, denn Jobsi Driessen hatte mit dem unruhigen Saal seine Probleme. Oxenfort: "Das war sicher nicht sein bester Abend. Aber vielleicht macht die Fernsehsitzung im nächsten Jahr mal ein anderer. Allerdings werden wir das in jedem Fall mit Jobsi Driessen absprechen." Der sei selbst nach der Sitzung nicht mit dem Abend zufrieden gewesen.

Allerdings nimmt Oxenfort die kritisierten Büttenredner in Schutz: "Es konnte keiner ahnen, dass der Tisch der Dresdner Bank mit 250 Personen dort ein Betriebsfest feiert. Die wären beim Prinzenball richtig gewesen, aber nicht auf der Fernsehsitzung."

Heribert Klein, PR-Chef der Dresdner Bank, wiederum kann das nicht nachvollziehen: "Die ersten Aufhören-Rufe kamen nicht von unserem Tisch, sondern von anderen im Saal. Außerdem wurden wir von den Mitarbeitern des WDR immer wieder aufgefordert, Stimmung zu machen. Denn das Programm war wirklich schlecht."

"Wir haben bei der Fernsehsitzung gesehen, wie wichtig es ist, dass wir wieder junge Leute haben, die Platt sprechen", sagt Engelbert Oxenfort, Präsident des Carnevals Comitees und Gründer der Mundartfreunde. Damit man das auch lernen kann, gibt es jetzt das Buch "Lommer Platt liere", das Heinz Jürgens, der Leiter der Hans-Müller-Schlösser-Akademie, geschrieben hat.

In zehn Lektionen kann jeder Düsseldorfer Platt lernen, nicht nur Vokabeln, sondern auch Grammatik. Zunächst soll das 15 Euro teure Lehrmaterial in den Kursen der Mundart-Akademie genutzt werden. Oxenfort: "Wir hoffen aber, dass sich auch Schulen dafür interessieren." Mehr Infos im Internet unter

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