Düsseldorf Immer mehr Schulen fördern Flüchtlingskinder

Im August waren bereits 1400 Schüler in Förderklassen, die Zahl wächst und führt mancherorts an Kapazitätsgrenzen.

Düsseldorf. Die wachsende Zahl von Flüchtlingen, die nach Düsseldorf kommen und hier bleiben, wird zu einer immer größeren Herausforderung für die Schulen in der Stadt. Zum Stichtag 1. August befanden sich in der Landeshauptstadt fast genau 1400 Kinder und Jugendliche in Seiteneinsteigerklassen und -gruppen. Das sind wohlgemerkt nicht nur Flüchtlingskinder, sondern auch Kinder aus Zuwandererfamilien ohne Flüchtlingsstatus. Doch wenn Schuldezernent Burkhard Hintzsche am kommenden Dienstag im Schulausschuss die neueste Entwicklung vorstellt, wird die Zahl noch einmal deutlich höher liegen.

So sind im neuen Schuljahr seit August bereits 15 Schulen mit Seiteneinsteigerklassen hinzugekommen. Bei den Grundschulen machen nun 44 von 87, bei den Hauptschulen acht von zehn, den Realschulen 7 (von 13), Gesamtschulen vier (von fünf), Berufskollegs vier (von zwölf) und bei den Gymnasien sechs von 17 mit. Schon länger fördern das Theodor-Fliedner-, das Lessing- und das Görres-Gymnasium ausländische Neuankömmlinge; jetzt ist das Rückert-Gymnasium dazugekommen, alsbald folgen das Benrather Schloß- und das Gymnasium an der Koblenzer Straße.

Im Schulalltag läuft die Arbeit mit den Flüchtlingskindern vielfach bemerkenswert gut, Lehrer und Schulleiter berichteten auch bereits in der WZ, dass viele Schüler sehr dankbar, hochmotiviert und auch schnell Deutsch lernten.

Freilich stoßen alle Beteiligten allmählich an Kapazitätsgrenzen. Nicht mehr nur an Grund-, sondern auch an weiterführenden Schulen befürchten Direktoren, dass Flüchtlingskinder — wenn ihre Zahl weiterhin so ansteigt — angesichts von Raum- und Lehrermangel bald nicht mehr in eigenen Förderklassen unterkommen können und stattdessen in die „normalen“ Klassen gesetzt werden müssen.

Doch so weit ist es noch nicht. Hintzsche hofft, dass das NRW-Schulministerium die versprochenen Lehrer-Stellen nun zügig bereitstellt. „Wir als Stadt unterstützen die Einrichtung von weiteren Seiteneinsteigerklassen insbesondere durch die Schaffung von zusätzlichen Gebäuden und Klassenräumen“, sagt er. Allein das Paket, das jetzt im Schulausschuss verabschiedet werden soll, sieht im Laufe des Schuljahres 55 neue Unterrichtsräume in den Grundschulen und 130 bei den weiterführenden vor. Und: Die nächsten „schulorganisatorischen Maßnahmen“ mit weiteren Platzkapazitäten sind bereits in der Planung und sollen Anfang nächsten Jahres vorgestellt werden.

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