Immer mehr Bäume an Straßen sind krank

Gartenamt warnt: Hälfte der Platanen leidet unter Pilzbefall.

Düsseldorf. Der Zustand der Straßenbäume in Düsseldorf ist besorgniserregend. Immer mehr haben Beschädigungen, von denen sie sich nicht mehr erholen, und immer mehr leiden unter Pilz- oder Mottenbefall. Erstmals legte Gartenamtsleiter Manfred Krick gestern im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen einen umfassenden Bericht zu den insgesamt fast 69 000 Straßenbäumen vor.

Der Bestand in Düsseldorf ist relativ hoch, tatsächlich haben die Bäume an Straßen eine hohe Bedeutung für das Stadtklima. Umso bedenklicher, dass bereits die Hälfte der gut 9340 Platanen vom tückischen Massaria-Pilz befallen ist.

Krick: „Ein Pflanzenschutzmittel gibt es nicht zur Eindämmung des Pilzes. Zum Glück mussten erst sehr wenige gefällt werden.“ Intensiv beobachtet werden müssen aber alle geschädigten oder kranken Straßenbäume schon aufgrund der Verkehrssicherheit. Krick machte auch klar, dass die Straßenbäume ohnehin eine deutlich geringere Lebenserwartung haben als ihre Artgenossen in Parks oder Wäldern: Im Schnitt liegt sie bei nur 40,5 Jahren. Das freilich nützt den drei Buchen, der Ulme und der Kastanie, die jetzt im Hofgarten gefällt werden müssen, nicht.

Zum Schutz der Straßenbäume könne man nur deren Lebensbedingungen verbessern. Denn sie leiden oft darunter, dass sie zu eng gepflanzt worden sind, zu kleine Baumscheiben haben oder von Autos „angetitscht“ wurden. Gerade diese Wunden sind gefährlich, denn dort können die Pilze leicht in den Baumstamm rein und die Holzzellen zerstören. Aber auch die vielen Aufgrabungen an den Baustellen oder Streusalz setzen ihnen zu. Krick: „Wenn es nicht zu teuer ist, werden wir ganze Standortsanierungen durchführen müssen.“

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