Im LTU-Flieger randaliert: Bewährung für Betrunkenen

Gericht: Der Angeklagte hatte drei Promille und musste bis zur Zwischenlandung in Düsseldorf sogar gefesselt werden. Dabei hatte der Mann am Check-In noch ganz harmlos gewirkt.

Düsseldorf. Es sollten schöne Tage unter der Sonne von Thailand werden - doch der Flug von München nach Bangkok wurde für die Passagiere zum Alptraum. Denn ein 46-Jähriger hatte im Februar vergangenen Jahres so heftig in dem LTU-Airbus randaliert, dass der Flieger mitten in der Nacht in Düsseldorf notlanden musste. Die Urlauber wurden in Hotels untergebracht, erst am nächsten Tag ging die Reise weiter.

Als der Kapitän seine Entscheidung verkündete, den Flug abzubrechen, schlug die Stimmung unter den Fluggästen um. Eine Frau attackierte den Randalierer und schlug ihm ins Gesicht. Andere bekamen Weinkrämpfe und Atemnot. Weil die Crew die Essensausgabe eingestellt hatte, erlitt ein Mann einen Zuckerschock.

Es war jedoch nicht das erste Mal, dass er betrunken randaliert hatte. 15 Vorstrafen gehen mittlerweile auf sein Konto. So soll er angetrunken in Straßenbahnen randaliert haben. Wegen seines Alkoholpegels ist er nur eingeschränkt schuldfähig. Der Amtsrichter verurteilte ihn am Ende zu acht Monaten Haft auf Bewährung.

Der 46-Jährige hatte durch die Notlandung hohe Kosten verursacht. "Zivilrechtliche Schritte haben wir wegen mangelnder Erfolgsaussichten nicht eingeleitet", sagte LTU-Sprecher Pierre de la Motte.

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