„Ihr seid doch Spinner“-Durchsage Konsequenzen für Mitarbeiter des Düsseldorfer-Rettungsdienstes

Update | Düsseldorf · Das kurze Video eines Düsseldorfer Rettungswagens, dessen Besatzung selbst ernannte „Corona-Rebellen“ über Lautsprecher als „Spinner“ bezeichnet hat, sorgt für Debatten und eine Welle der Solidarität im Internet. Jetzt hat das Konsequenzen für die Mitarbeiter.

„Ihr seid doch Spinner“: Konsequenzen für Mitarbeiter des Rettungsdienstes
Foto: Knappe; Jörg

Die Durchsage „Ihr seid doch Spinner“ eines Rettungswagens an einer Kundgebung sogenannter „Corona-Rebellen“ hat für den betroffenen Mitarbeiter Konsequenzen: Er erhalte ein Disziplinargespräch mit derzeitig offenem Ergebnis, sagte eine Sprecherin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Er sei bereits darüber belehrt worden, dass das Handeln des DRK von Neutralität geprägt sei.

„Wir haben ihm zudem deutlich gemacht, dass es nicht mit unseren professionellen Ansprüchen vereinbar ist, wenn über die Sprechanlage eines Einsatzfahrzeuges nicht einsatznotwendige Kommentare oder Aussagen, welchen Inhalts auch immer, abgegeben werden“, so die Sprecherin. Das Deutsche Rote Kreuz betreibt zusammen mit anderen Hilfsorganisation und der Düsseldorfer Feuerwehr den dortigen Rettungsdienst. Im Wagen, der die Durchsage gemacht hatte, saß ein Team des DRK.

„Das Handeln des Deutschen Roten Kreuzes wird durch sein verbandliches Selbstverständnis und hier insbesondere durch seine Grundätze bestimmt. Einer dieser Grundsätze lautet Neutralität“, betonte die Sprecherin. „Das DRK nimmt keinerlei Stellung zu dem Anliegen der Demonstranten. Die Aussage unseres Mitarbeiters war eine rein persönliche Meinungsäußerung, sie stellt keine Positionierung des DRK dar.“

Ein kurzes Video der Durchsage sorgt seit Donnerstag für Aufsehen im Internet. In der Sequenz ist zu sehen und hören, wie der Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn an der Kundgebung vorbeifährt und aus dem Lautsprecher dann „Ihr seid doch Spinner“ kommt. Laut Düsseldorfer Feuerwehr ist das Video am vergangenen Sonntag entstanden.

(dpa)
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