IDR-Chef Heinrich Pröpper tritt zurück

Chef der Stadtochter legt Amt nieder — er soll Ausgleichszahlung leisten.

Düsseldorf. „Heute werde ich geschlachtet“ ließ Heinrich Pröpper in seinem Umfeld am Mittwoch verlauten. Ganz so ist es dann am Abend gegen 21.30 Uhr nicht gekommen: Pröpper, seit knapp elf Jahren Vorstand der 100-prozentigen städtischen Immobilientochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR), legte sein Amt nieder. Er bekommt kein Gehalt mehr, seine Altersbezüge aber bleiben unangetastet. Das beschloss der Aufsichtsrat in einer Sondersitzung einstimmig.

OB Dirk Elbers, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, teilte zudem mit, dass die Beendigung des Dienstverhältnisses auch eine „Ausgleichszahlung“ durch Pröpper vorsehe. Dem lägen Erkenntnisse aus der Sonderuntersuchung durch Experten der Wirtschaftsprüfer RölfsPartner, die auf Compliance (Regeltreue) spezialisiert sind, zugrunde, so Elbers. Sie waren bei Pröppers Quittungen fündig geworden. Er hatte u.a. drei Mal mit dem IDR-Aufsichtsrat Peter Preuß edel diniert — samstags, die Frauen dabei, für jeweils mehr als 600 Euro. Dies wird ebenso als belastend gewertet wie Quittungen, bei denen die angegebenen Gäste sagen, sie seien nicht dabei gewesen. Die Staatsanwaltschaft wird diese Unterlagen jetzt auch prüfen.

Pröpper war in die Schusslinie geraten, als Mehrkosten bei den IDR-Projekten Barbarossaplatz und Schloss Eller auftauchten. Zudem wurden aus der Firma Quittungen über „CDU-Partys“ für mehr als 20 000 Euro lanciert. Jetzt soll per Headhunter ein neuer IDR-Chef gesucht werden. Zunächst führt Denis Rauhut, der kaufmännische Vorstand, die IDR allein. ujr/A.S./RS

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