Turnier Hunderte Kinder schlagen Räder gegen die größte Hitze

Düsseldorf · So heiß war es noch nie bei dem Wettkampf am Rhein. Die jungen Sportler ließen sich davon nicht beeindrucken.

 Trotz der großen Hitze zeigten bei dem Radschläger-Turnier Acht- bis Zwölfjährige ihr Können.

Trotz der großen Hitze zeigten bei dem Radschläger-Turnier Acht- bis Zwölfjährige ihr Können.

Foto: ja/Michaelis, Judith (JM)

Heiß ist es fast immer, wenn Düsseldorfer Kinder beim Stadtsparkassen Radschlag-Turnier antreten. Schließlich ist es dann Sommer. Doch so eine Hitze wie am Wochenende mit weit über 30 Grad gab es noch nie – davon sind die Veranstalter von der Alde Düsseldorfer Bürgergesellschaft überzeugt. Zum 70. Mal ging es für Acht- bis Zwölfjährige um Schnelligkeit und später um das schönste Rad. Den Wettbewerb abzusagen, kam nicht infrage, dafür stellten sich die Organisatoren auf das Wetter ein.

Mit Wasserschläuchen gegen die Hitze auf dem Asphalt

Rund 800 Kinder hatten sich angemeldet – einige erschienen aber gar nicht erst wegen der Hitze. Die jungen Sportler waren stets nur kurz auf der Strecke, noch nicht mal für eine Minute. Auf dem Rheinwerft, dem traditionellen Austragungsort, sorgten Windböen zwischenzeitlich für angenehme Kühle. Wer konnte,  flüchtete in Pausen in ein Eiscafé oder auf eine Bank im Schatten. Ansonsten knallte die Sonne auf die Zuschauer, die entlang der Bahnen ihre Favoriten anfeuerten. Die jungen Teilnehmer störte das Wetter eher weniger. „Die Strecke ist ja kurz, da kommt man nicht ins Schwitzen“, sagt Rosalie Grabowksi. Die Neunjährige kennt sich aus, sie war zum zweiten Mal dabei.

15 Meter galt es für sie möglichst schnell zu überwinden. Damit der Asphalt nicht irgendwann kochte, rückten immer wieder Mitarbeiter an, um ihn zwischendurch mit einem Wasserschlauch zu bespritzen. In den Pausen übten einige der Kinder sogar noch für die nächsten Runden. Rosalie hat das Jahr über viel trainiert, beim Kampfsport, aber auch so bei jeder Gelegenheit. In der zweiten Runde kam für das ehrgeizige Mädchen allerdings ganz knapp das Aus. Macht nichts, nächstes Jahr kommt ein neuer Versuch. Genauso wie für ihre Freundin, die schon zum dritten Mal in einer Vorrunde ganz knapp verlor.

Sara ist mit ihren acht Jahren eine der jüngsten Teilnehmerinnen. Sie hätte gute Chancen, einen Wettbewerb zu gewinnen, bei dem es um die höchste Anzahl an Rädern am Stück geht. Sie liebt es, von der Schule Räder schlagend nach Hause zu kommen. Über 100 hat sie dabei schon mal geschafft. Für das nächste Turnier am Rhein trainiert sie nun aber mehr auf Schnelligkeit.

Auch Darko hat das Wettkampf-Fieber gepackt. Er war zum ersten Mal dabei, hatte trotz eines schmerzenden Wespenstichs großen Spaß – und wurde von der hervorragenden Konkurrenz überrumpelt. Der Neunjährige turnt im Verein, beherrscht mühelos Handstand-Überschlag und Flick-Flack. Dass er richtig kämpfen muss, um mit den Jungs mitzuhalten, hätte er nicht gedacht. „Jetzt kenne ich meine Gegner und werde mich künftig besser darauf vorbereiten“, sagte er mit einem entschlossenen Grinsen. Sein jüngerer Bruder Marko kann es kaum erwarten, bis er alt genug ist. Der Sechsjährige darf bis dahin wenigstens schon mal in Darkos Radschlag-Shirt schlüpfen.

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