Hotelmord: Opfer hatte sich kurz zuvor noch bei Freundin gemeldet

Die letzte SMS: Es geht mir gut.

Düsseldorf. Für Arif D. war es offenbar eine große Liebe, Cristina D. dagegen hatte längst beschlossen, mit ihrem Freund in Rumänien eine Familie zu gründen. So jedenfalls berichtete es die beste Freundin der Prostituierten am Mittwoch im Zeugenstand. Die 22-Jährige, die mit dem Opfer in einer Wohnung lebte und ebenfalls dem horizontalen Gewerbe nachgeht, schilderte die letzten Nachrichten, die sie mit Cristina D. austauschte. Die 25-Jährige war am 19. Januar im Radisson-Hotel im Medienhafen erstochen worden.

Der Geschäftsmann hatte Cristina D. in einem Dortmunder Club kennengelernt. Schon wenig später schrieb er verliebte E-Mails an den „Engel mit den blauen Augen“. Doch seine Gefühle wurden offenbar nicht erwidert. „Sie war nicht verliebt“, erklärte die 22-Jährige, die mit Cristina D. in verschiedenen Nachtclubs gearbeitet hatte.

Doch der 42-Jährige ließ nicht locker. Er behauptete, schwer an Krebs erkrankt zu sein. Cristina D. sollte sein Vermögen erben, insgesamt angeblich 4,5 Millionen Euro. Einzige Bedingung: Die junge Frau müsse ihren Beruf aufgeben und nach Rumänien zurückkehren. 500 000 Euro, über die der Geschäftsmann gar nicht verfügte, sollten Ende Januar überwiesen werden.

Bis kurz vor dem Tod ihrer Freundin hatte die 22-Jährige Kontakt zu Cristina D., die am nächsten Tag in ihre Heimat fliegen wollte. Gegen 23 Uhr hatte die Prostituierte noch eine SMS geschickt und angekündigt, spätestens um eins nach Hause zu kommen. „Es geht mir gut. Küsse dich“, war die letzte Nachricht. Kurz danach wurde die 25-Jährige mit 18 Messerstichen getötet.

Das Opfer soll tatsächlich vorgehabt haben, ein neues Leben zu beginnen. Über Weihnachten hatte die Frau sich in Rumänien mit ihrem Ex-Freund versöhnt, der lange dachte, Cristina D. würde in einem Restaurant arbeiten. „Sie wollte eine Familie gründen, spätestens in einem Jahr“, schilderte die Zeugin.

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