NRW Kostenlose Hotelzimmer für Hochwasser-Opfer

Benrath · Die ersten Betroffenen kommen aus Gerresheim und Ahrweiler ins Hotel Rheinterrasse in Benrath.

 Gabriele Schönenborn bietet in ihrem Hotel Rheinterrasse in Benrath 15 Zimmer für Flutopfer an.

Gabriele Schönenborn bietet in ihrem Hotel Rheinterrasse in Benrath 15 Zimmer für Flutopfer an.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Schnell stand für die Hotelchefin Gabriele Schönenborn am Freitag fest, dass sie in der aktuellen Krisensituation helfen möchte. 15 Zimmer ihres Hotels Rheinterrasse in Benrath stellt sie kurzfristig Betroffenen der Flutkatastrophe zur Verfügung. Ihr Angebot postete sie in den sozialen Netzwerken, dort wurde die Zimmerofferte vielfach geteilt. „Durch Corona sind wir aktuell nicht so ausgelastet wie sonst. Mittlerweile sind sechs Zimmer vergeben“, sagt sie. Über ihr Handy und Bekannte kamen die ersten Kontakte zustande. Vier Zimmer gehen an Personen aus Gerresheim. „Zwei Personen kommen am Montag aus Ahrweiler zu uns.“

Von den Betroffenen, die sich bei ihr melden, lässt sie sich die Adresse geben. „Ich frage aber nicht, was jetzt genau alles passiert ist. Ich denke, die Leute haben andere Sachen im Kopf“, sagt sie. Das Zimmerangebot ist flexibel, es können Doppelzimmer sein oder es kann auch ein drittes Bett aufgestellt werden. Auch die Dauer des Aufenthalts ist nach Absprache möglich. Ein Gast bleibe zunächst bis Mittwoch, weil er keinen Strom mehr hat und das Erdgeschoss in seinem Zuhause überflutet ist. Zunächst hätten die Betroffenen am Telefon nach den Kosten gefragt. „Es kostet nichts“, stellt Schönenborn klar. Auch Materialien kann das Hotel, das selbst von der Corona-Krise schwer getroffen wurde, stiften: „Wir hätten noch Matratzen abzugeben, Bettdecken und Bettwäsche.“

Die Hotelchefin erinnert sich selbst gut an ein Hochwasser, das sie als Kind erlebte: „Da hat mein Vater damals auch Personen aufgenommen“, sagt sie. Jetzt wolle sie auch helfen. Seit 1967 ist das Hotel-Restaurant Rheinterrasse Benrath im Familienbesitz.

Für ihre Idee bekam Gabriele Schönenborn viel Lob und Zuspruch. Doch so schnell wie erhofft sind die Zimmer nicht zu vergeben. Die krisenhafte Situation ist eben auch unübersichtlich. Auch zur Stadt Düsseldorf versuchte die Hotelchefin vor dem Wochenende persönlich Kontakt aufzunehmen. Dort kam sie leider nicht durch. Jetzt setzt sie weiter auf die sozialen Netzwerke. Sie hat dort ihre Telefonnummer angeben, damit sie jeder direkt erreicht.

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