Planen in Düsseldorf Das Hotel Carls verändert seine Optik

Carlstadt · Die zuständige Bezirksvertretung 1 genehmigt den Bauantrag per Dringlichkeitsbeschluss.

 Neue Fassade, neue Dachgauben – das Hotel gegenüber dem Carlsplatz wird aufgehübscht.

Neue Fassade, neue Dachgauben – das Hotel gegenüber dem Carlsplatz wird aufgehübscht.

Foto: Stadt Düsseldorf

(arc) Das Hotel Carls genießt unmittelbar gegenüber dem Carlsplatz an der Ecke Bilker und Benrather Straße einen exponierten Standort, aus den Hotelfenstern wird auch gerne mal der vorbeiziehende Rosenmontagszug verfolgt – wenn er denn stattfindet. Das Vier-Sterne-Haus empfängt seit 30 Jahren Gäste, entsprechend ist zumindest das Äußere ein wenig in die Jahre gekommen. Das soll sich jetzt ändern, der Bezirksvertretung 1 wurde ein Bauantrag vorgelegt, in dem es um die Erneuerung der Dachgauben und die Umgestaltung der Straßenfassaden geht.

Die Politik hat nicht zuletzt ein Mitspracherecht, da in diesem Fall die Pläne eine Abweichung von der Gestaltungssatzung Carlstadt vorsehen. So sind Vordächer eigentlich ausgeschlossen und lediglich Dacheindeckungsmaterialien wie Schiefer, Tondachpfannen oder Betondachsteine zugelassen.

Bei der geplanten Bestandsertüchtigung des Gebäudes sollen die Dachgauben erneuert und die Straßenfassaden umgestaltet werden. Die geplante Dacheindeckung der beantragten Gauben besteht aus Zink im Farbton dunkel-anthrazit. Das neue Vordach im Eingangsbereich überschreitet zudem die Bau- und Fluchtlinie. Die Bauaufsicht hat jedoch keinerlei Bedenken gegen die Erteilung der Befreiung von der festgesetzten Flucht- und Baulinie. Das vorhandene Glasdach über dem Eingang überschreitet bereits jetzt die Fluchtlinie. Das neu geplante Vordach wirkt gestalterisch sogar zurückhaltender.

Die Denkmalrechtliche Erlaubnis konnte bereits erteilt werden

Die Erteilung einer Abweichung von der Gestaltungssatzung ist laut Verwaltung ebenso vertretbar. Das Bestandsgebäude entspricht in der Gestaltung inklusive der vorhandenen Gauben ohnehin weder in Gestaltung noch Materialität der Satzung. Der Umbau und die Umgestaltung führen dazu, dass diese Wirkung eher noch minimiert werden kann – zum Beispiel durch die Entfernung der dunklen Platten im Erdgeschossbereich. Die Gauben würden nicht vom Material her, aber dafür in der Farbgebung den Vorgaben angepasst. Die Denkmalrechtliche Erlaubnis konnte daher ebenfalls bereits erteilt werden. Satzungsgeschütze Bäume sind von dem Vorhaben nicht betroffen.

Da die für Freitag angesetzte Sitzung der Bezirksvertretung 1 wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde, haben Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke und ihre Stellvertreterin Sabine Schmidt beschlossen, die Baugenehmigung per Dringlichkeitsbeschluss auf den Weg zu bringen – zumal das Hotel aufgrund politischer Verordnungen zum Schutz vor Corona gegenwärtig ohnehin nur eingeschränkt nutzbar ist. „Ein weiterer Nutzungsausfall infolge der vertagten Sitzung würde zu weiteren erheblichen Umsatzeinbußen führen und somit einen erheblichen Nachteil darstellen“, heißt es in der
Begründung.

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