Hock wird nicht Chefin des Landesrechnungshofes

Kraft wollte die Bürgermeisterin, aber die CDU blockiert. Auch in der SPD verliert sie an Rückhalt.

Düsseldorf. SPD-Bürgermeisterin Gudrun Hock bleibt dem Rathaus erhalten. Der Plan von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Hock zur neuen Präsidentin des Landesrechnugshofes zu machen (die Amtsinhaberin Ute Scholl scheidet demnächst aus), hat sich nach Informationen der WZ zerschlagen. Denn die CDU im Landtag billigt zwar der SPD das Besetzungsrecht beim Rechnungshof zu, will aber offenbar auf keinen Fall Hock, die man für nicht geeignet hält. Hock, die sich nicht um das Amt beworben hat, wollte gegenüber der WZ die Sache nur so kommentieren: „Das ist alles Spekulation.“

Die Personalie sorgte am Donnerstag im Rathaus für Aufregung, da Hock eine ebenso populäre wie umstrittene Kommunalpolitikerin ist. In letzter Zeit freilich ist die Zahl ihrer Anhänger geschmolzen — nicht zuletzt in ihrer Fraktion. Etliche Sozialdemokraten finden, die 53-Jährige gebe zu sehr eine „Bussi-Bussi-Bürgermeisterin“ und lasse keinen Jet-Set-Termin aus, während sie sich in der Fraktion mehr und mehr absentiere. Unstrittig sind ihre fachlichen Fähigkeiten vor allem auf finanzpolitischem Terrain — dass sie die bisweilen in oberlehrerhafter Manier unters Volk bringen soll, kreiden ihr wiederum einige Kollegen an.

Seit ihrer Ankunft in Düsseldorf 2003 (Hock war damals Sozialdezernentin in Essen) zog sie die Aversion der politischen Gegner auf sich. Insbesondere der damalige OB Erwin, dem Hock 2004 bei der Wahl klar unterlag, beschimpfte sie mehrfach öffentlich. Somit verwunderte es nicht, dass Hock immer wieder mal versuchte, sich beruflich zu verändern. So soll sie sich etwa für einen Geschäftsführerposten bei der Messe beworben haben.

Aber auch, wenn Hock nun im Rathaus bleibt, als OB-Spitzenkandidatin und Herausforderin von Dirk Elbers werden ihr in der SPD keine Chancen mehr eingeräumt. Die Partei muss und will sich wohl einen Kandidaten von außen importieren, da auch der neue Parteichef Andreas Rimkus eher in Richtung Bundestag tendiert.

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