Hochpräzision für Laster kommt aus Düsseldorf

Schmolz + Bickenbach hat am Donnerstag eine neue Anlage für 1,8 Mio. Euro eingeweiht.

Hochpräzision für Laster kommt aus Düsseldorf
Foto: Schmolz + Bickenbach

Düsseldorf. Das Düsseldorfer Unternehmen Schmolz + Bickenbach, konkreter die Distributions GmbH des Konzerns an der Eupener Straße zur Stadtgrenze nach Neuss, hat eine Fertigungsanlage entwickelt, mit der Chassis-Teile für schwere Lastwagen besonders präzise und ohne Schweißtechnik zusammengefügt werden können.

Eine für den Laien eher unscheinbare Fertigungsanlage hat das Stahlhandelsunternehmen gemeinsam mit dem Lkw-Anhänger-Hersteller Schmitz Cargobull entwickelt und am Donnerstag eingeweiht. 1,8 Millionen Euro hat Schmolz + Bickenbach in die Produktionsanlage gesteckt. Entwickelt wurde ein Jahr.

Bereits seit Jahren beliefert das Düsseldorfer Unternehmen den Lkw-Giganten aus Altenberge bei Münster mit Rohmaterial aus Stahl als Trägermaterial für den Unterbau. Früher wurden diese bei Cargobull entsprechend vermessen und einzeln miteinander verschweißt. „Aber Wärme sorgt immer für Verzug“, erläutert Thomas Maschmann, Einkaufsleiter bei Cargobull, ein Defizit dieser Fertigung. Abhilfe gibt es nun durch die so genannte Kaltfügetechnik.

Die Bauteile, die den Lastwagen im Unterbau genau dort stabilisieren, wo der Anhänger auf der Zugmaschine aufliegt, werden so präzise gebogen und gebohrt, dass sie zehntelmillimetergenau mit Bolzen miteinander verbunden werden können. Ohne Schweißen und damit ohne Hitzeeinfluss. Und ohne Nieten. „Die Herausforderung war es, eine Fertigungsmethode ohne Hilfsmittel zu schaffen mit höchster Präzision“, erläutert ein Sprecher.

Durch die hohe Genauigkeit werde die Belastbarkeit der Laster höher, durch den fehlenden Einsatz von Hitze könnten Risse und Sprünge am Laster reduziert werden. „Wir sprechen hierbei über sicherheitsrelevante Bauteile“, erläutert Martin Gruber, Geschäftsführer bei Schmolz + Bickenbach. Mit der neuen Anlage kündigt Gruber zudem an, künftig neben der reinen Lagerhaltung tiefer in Fertigungsprozesse einzusteigen, um dem Wettbewerb besser standhalten zu können.

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