Hindenburg soll kein Ehrenbürger mehr sein

Politiker wollen sich distanzieren.

Düsseldorf. Paul von Hindenburg ist eine umstrittene Persönlichkeit der deutschen Geschichte: Er war Generalfeldmarschall im Ersten Weltkrieg, vor allem aber gilt er als Hitlers Steigbügelhalter — er war es, der den Diktator zum Reichskanzler berief. Die Linken im Stadtrat beantragten deshalb, Hindenburg die Ehrenbürgerschaft der Stadt Düsseldorf zu entziehen, die dieser während des Ersten Weltkrieges 1917 verliehen bekommen hatte.

In der Ratssitzung ließ Oberbürgermeister Dirk Elbers diesen Antrag freilich nicht zu. Begründung: „Die Ehrenbürgerschaft ist bereits mit dem Tod der Person erloschen. Eine Entziehung ist damit unmöglich geworden.“

Die SPD kündigte daraufhin an, bald einen Antrag zu stellen, wonach sich der Stadtrat von der damals verliehenen Ehrenbürgerschaft distanziert. Dass ein solcher Antrag fraktionsübergreifend eine Mehrheit finden könnte, signalisierte FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus: „Ich mag seinen Namen nicht mehr neben dem von Walter Scheel sehen.“ Die Verwaltung bat er, zügig dafür zu sorgen, „dass dieser Name aus den entsprechenden Listen verschwindet“. RS

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