Hermann Harry Schmitz in der Oldie-Bahn

In einer Oldie-Bahn lauschten 60 Fahrgäste einem Vortrag über Hermann Harry Schmitz.

Düsseldorf. Lautes Gelächter schallt durch den Gang der historischen Straßenbahn, als Studentin Sonja Schärf Hermann Harry Schmitz’ "Die Bluse" vorliest. Begeistert verfolgen rund 60 Fahrgäste die Leiden des Autors bei einem unfreiwilligen Einkaufsbummel mit seiner Tante. Die Kurzgeschichte ist eine von drei Erzählungen, die am Mittwochabend bei einer Rundfahrt durch die Stadt vorgetragen wird. Für eine Aktionswoche des Germanistischen Instituts an der Heine-Uni hatten vier Studentinnen die rollende Lesung organisiert. "Wir wollten mal etwas Praxisnahes machen", sagt Dozentin Hanna Seinsche. "7000 Euro haben wir dazu aus der Universitätskasse erhalten."

Ein Teil des Geldes ging direkt an die 34 Projektgruppen der Hermann-Harry-Schmitz-Aktion. "Seit November haben wir an dem Projekt gearbeitet", erzählt Studentin Laura Truckenberodt. "Wir haben natürlich Werbung gemacht, aber so viel Resonanz hat uns doch sehr überrascht." Tatsächlich war die Lesung schon Tage im Voraus ausverkauft. Für diejenigen, die einen Platz ergattert haben, geht es 90 Minuten lang vorbei an Schauplätzen aus dem Leben und den Werken des Düsseldorfer Dandys.

"Ich habe mal ein Buch über Hermann Harry Schmitz bekommen und wollte mein Wissen jetzt etwas vertiefen", sagt Mitfahrerin Helga Velten-Neferanovic. Sie ist von ihrer Nachbarin Waltraud Bongs zu der Fahrt eingeladen worden. "Mich interessiert Hermann Harry Schmitz schon lange", erzählt sie. "Ich habe auch sein Buch der Katastrophen gelesen." Die Lesung in der Nostalgie-Bahn ist einer der Höhepunkte der Aktionswoche. Andere Projektgruppen haben Hörbücher, Theateraufführungen und Filme produziert oder zu Lesungen und Quiz-Shows über Schmitz eingeladen.

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