Helle Farbe und Licht gegen den Angstraum Tunnel
Neue Konzepte sollen für mehr Sicherheit sorgen. Den Anfang machten die Flughafen-Röhre an der A 44 und der Kö-Bogentunnel.
Düsseldorf. Die Enge, die Sicht, die Dunkelheit. Jeder zweite Autofahrer verspürt „immer“ oder „manchmal“ Angst bei einer Tunnelfahrt, fand die Dekra 2012 bei einer Umfrage heraus. „Tunnel sind auch Angsträume. Manche fahren mit einem mulmigen Gefühl durch“, sagt Andreas Zenz, Leiter der Projektgruppe Tunnel beim Landesbetrieb Straßen.NRW.
Wer durch den Flughafentunnel an der Autobahn 44 fährt, dem fällt sofort die Helligkeit auf. Der Grund: Ende September wurde der 1000 Meter lange Tunnel bis zu einer Höhe von drei Metern weiß gestrichen. 270 000 Euro kostete Straßen.NRW die Aktion.
„Die Autofahrer haben einen positiven Eindruck“, sagt Zenz. Was subjektiv empfunden wird, haben Wissenschaftler dem Landesbetrieb bestätigt. Deshalb habe die Aufhellung Einzug in die Bauvorschriften von Tunneln gefunden. Weiterer Effekt: Liegengebliebene Fahrzeugen und Personen, die auf den Fluchtwegen gehen, sind besser zu erkennen.
Um einen Autobahntunnel zu weißen, wird zuerst die Betonwand mit Bürsten und Hochdruckreiniger gesäubert. Die helle Farbe wird dann aufgesprüht oder mit der Farbrolle aufgetragen. Später lassen sich die Wände dann einfacher reinigen.
Vier Wochen hat das im Flughafentunnel gedauert. Um die Verkehrsteilnehmer nicht zu belasten, wurde nachts gearbeitet. Laut Zenz musste erst eine geeignete Technik für die Aufhellung gefunden werden. „Wir müssen eine sogenannte handnahe Prüfung machen können, um eventuelle Risse im Beton zu finden“, sagt Zenz. Deshalb war eine Verkleidung der Betonwand mit hellen Platten nicht möglich.