Verein Heine-Kreis nimmt nun doch Frauen auf

Düsseldorf · Noch vor drei Jahren hatte René Heinersdorff den Ausschluss von Frauen mit knackigen Zitaten verteidigt.

 Eine Büste Heinrich Heines im Heinrich-Heine-Institut.

Eine Büste Heinrich Heines im Heinrich-Heine-Institut.

Foto: Horst Ossinger

Nun also doch: Der Heinrich-Heine-Kreis hat bei seiner Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit beschlossen, auch weibliche Mitglieder aufzunehmen. „Endlich ist dieser Passus in unserer Satzung verankert“, sagt der Vorsitzende des Vereins Andreas Turnsek.

Mit der Gründung des Vereins im Jahr 2016 sollte der Freundeskreis Heinrich Heines nach dem Tod seiner Initiators Karl-Heinz Theisen in neuer Form erhalten werden, die mehrheitlich beschlossene Satzung erlaubte allerdings keine weiblichen Mitglieder. Der damalige Vorstandsvorsitzende des Vereins René Heinersdorff verteidigte das damals mit knackigen Zitaten und sagte etwa, dass er alte englische Herrenclubs möge und sich Frauen sowieso nicht im Verein wohl fühlen würden. Bereits im Jahr 2017 hatte der Leiter des Theaters an der Kö sein Amt niedergelegt und ist mittlerweile auch kein Vorstandsmitglied mehr. Wie auch immer, jedenfalls äußert sich der neue Vorstandsvorsitzende Turnsek nun eindeutig: Das Festhalten an der alten Satzung sei nicht mehr zeitgemäß. „Zudem prägten Frauen Leben und Werk Heinrich Heines, der völlig zurecht einen nach ihm benannten Kreis belächeln würde, der über 160 Jahre nach seinem Tod noch Frauen ausschließt.“

Warum der Verein sich noch vor drei Jahren ganz anders gesehen hatte, erklärt Turnsek damit, dass es zunächst primär darum gegangen sei, die Gründung nicht zu gefährden und der „Ausschluss von Frauen ursprünglich nicht intendiert“ gewesen sei. Und es habe stets das feste Vorhaben gegeben, diese Entscheidung zu korrigieren.

(ale)
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