Heerdt: Dominikanerinnen verkaufen ihre Grundstücke an der Klinik

Investor plant betreutes Wohnen, Luxuswohnen am Rhein und einen Komplex für Ärzte, Klinikverwaltung und ein Parkhaus.

Düsseldorf. Das Dominikus-Krankenhaus liegt an einer noblen Adresse, es nahm bislang den gesamten Häuserblock zwischen Rheinallee, Kribbenstraße, Pariser Straße und Am Heerdter Krankenhaus ein. Als die Arenberger Dominikanerinnen dort 1892 unter anderem eine Niederlassung für Krankenpflege und eine „Klein-Kinderbewahranstalt“, hatten sie viel Platz. Nun aber haben die Nonnen die Grundstücke vor und hinter dem Heerdter Krankenhaus verkauft. Investor ist ein Projektentwickler aus Berlin, die Düsseldorfer Rheinblick GmbH.

Nach Auskunft von Verena Hölken aus der Geschäftsleitung des Dominikus-Krankenhauses bleiben Kapelle, Ambulanz und Hochhaus-Turm des Krankenhauses von 1971, der wie ein Solitär in die Landschaft ragt, im Besitz der Cherubine-Willimann-Stiftung Arenberg, der Trägerin des Krankenhauses.

Das Eckgrundstück zwischen Pariser Straße und Am Heerdter Krankenhaus gehört teilweise der Stiftung und teilweise dem Investor. An der Kribbenstraße gibt es zwei Parzellen in Privatbesitz. Das übrige Gelände und mithin der überwiegende Teil des Großgrundstücks gehört schon seit 2009 dem Berliner Investor. Die sanierungsbedürftige Kapelle wird abgerissen, für die 30 Schwestern auf dem Gelände entsteht ein Neubau, den die Dominikanerinnen anmieten.

Laut Planungsamtsleiter Richard Erben sollen die brach liegenden Flächen „neu geordnet“ werden. Gedacht ist an „Wohnungsbau in unterschiedlicher Typologie“. Über die Details werde noch entschieden. Derweil stellt der Investor seine Wünsche ins Internet. An der verkehrsreicheren Pariser Straße, wo heute eine Mauer das einstige Klostergelände umgibt, möchte er betreutes Wohnen mit einer Sozialstation bauen, nicht nur für das Quartier, sondern für den gesamten Stadtteil.

Gleich dahinter sollen Mietwohnungen und zum Rhein hin (einschließlich dem heutigen Parkplatz) Eigentumswohnungen entstehen. Auf dem Eckgrundstück Am Heerdter Krankenhaus/ Pariser Straße könnten die Krankenhaus-Verwaltung ein Ärztehaus und ein „Parkdeck-Haus“ für die entfallenden Besucher-Parkplätze gebaut werden.

Grünensprecherin Astrid Wiesendorf forderte im Oberkasseler Rathaus mehr Transparenz. Sie kritisierte, dass die Flächennutzungs- und Bebauungspläne parallel entwickelt werden. Die Bevölkerung werde kaum berücksichtigt. Zugleich möchte sie mehr Grün in der neuen Siedlung haben. Richard Erben beruhigt: Mit den parallel laufenden Plänen beschleunige man das Verfahren. Bürger wie Politiker würden gehört. Außerdem plane man im Frühjahr ein Gutachterverfahren mit einem Wettbewerb, an dem die Bürger beteiligt werden.

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