Hassels: OB Elbers attackiert Polizei

Nach den Brandstiftungen soll aber auch der OSD an der Potsdamer Straße stärker Präsenz zeigen.

Düsseldorf. Etliche Brandstiftungen in den vergangenen Monaten und Jahren. Bewohner, die mit Angst und griffbereitem Feuerlöscher zu Bett gehen. Dazu Brandschutzmängel. Nach der Berichterstattung der WZ über die unhaltbaren Zustände in den Hochhäusern an der Potsdamer Straße 45 und an der Fürstenberger Straße 41 reagiert nun die Stadt.

Oberbürgermeister Dirk Elbers meldete sich aus seinem Mallorca-Urlaub und fand deutliche Worte in Richtung Polizei. Über Sprecherin Natalia Fedossenko ließ er mitteilen, dass er ausdrücklich an die Polizei appelliere, die Lage schnellstmöglich unter Kontrolle zu bekommen und für die Sicherheit der Bürger zu sorgen. Dies sei die ureigene Aufgabe der Polizei.

Die Polizei betont, die Problemzone bereits verstärkt im Auge zu haben und mit Präsenzstreifen vor Ort zu sein. „Aufgrund der jüngsten Ereignisse werden wir unsere Bemühungen aber noch einmal sachgerecht verstärken“, sagt Polizei-Sprecher Andreas Czogalla im Auftrag des stellvertretenden Polizeipräsidenten Rolf Kemper. Seit Tagen wird gefahndet, aber: Es wurde noch kein Brandstifter gefasst.

„Um das Problem in Hassels nachhaltig zu lösen, sind wir aber weiterhin auf die enge Zusammenarbeit mit der Stadt angewiesen“, sagt Polizeisprecher Czogalla weiter. Die Polizei könne sich mit ihren Möglichkeiten nur auf den öffentlichen Raum beschränken. „Was die Sicherheit der Gebäude angeht, ist der Eigentümer gefordert.“

Außerdem wehrt sich die Stadt gegen den Vorwurf, keine Initiative für das Problemquartier zu zeigen: So sei das Bauaufsichtsamt mehrfach vor Ort gewesen, um die Gefahrenlage zu überprüfen. Dabei seien erhebliche Brandschutzmängel festgestellt worden. Aus diesem Grund hat das Amt veranlasst, für das Gebäude ein Brandschutzkonzept zu erstellen, welches vom Eigentümer umgesetzt werden muss.

Der CDU-Landtagsabgeordnete für den Düsseldorfer Süden, Peter Preuß, hatte die Stadt aufgefordert, endlich zu handeln und gemeinsam mit den Sozialverbänden und dem Eigentümer WVB Centuria ein Gesamtkonzept aus Sicherheitsmaßnahmen und Sozialarbeit zu erarbeiten. Denn, so Preuß, nur wenn der soziale Zündstoff beseitigt werde, würden auch die Brandstiftungen aufhören.

In der Stadtverwaltung sieht man das offenbar anders. In der Mitteilung heißt es: „In der aktuellen Situation helfen keine weiteren Sozialarbeiter, sondern mehr polizeiliche Präsenz und Erfolge bei der Fahndung nach den Brandstiftern.“ Aus diesem Grund sei es hilfreicher, wenn sich die zuständigen Landtagsabgeordneten beim Innenministeriums für die personelle Verstärkung der Polizei einsetzten.

OB Elbers hat nun den Ordnungs- und Sicherheitsdienst der Stadt (OSD) angewiesen, mit Streifen im betroffenen Gebiet mehr Präsenz zu zeigen.

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