Düsseldorf Handwerk warb ganz handfest für sich und um Nachwuchs

Die Jugend konnte beim Tag des Handwerks ihre Fähigkeiten testen und eventuell den Wunsch-Beruf finden.

Düsseldorf: Handwerk warb ganz handfest für sich und um Nachwuchs
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Beim „Tag des Handwerks“ ging es am Samstag nicht darum, wie ein Beruf theoretisch aussehen könnte. Die Besucher waren eingeladen, selbst anzupacken und auszuprobieren. An 40 Stationen konnte man seine eigenen handwerklichen Fähigkeiten auf die Probe stellen und dabei vielleicht ungeahnte Talente entdecken. Der Tag war vor allem für junge Besucher inspirierend, die sich bald mit ihrer Berufswahl beschäftigen müssen. Das Foyer der Handwerkskammer am Georg-Schulhoff-Platz verwandelte sich dafür am Wochenende in einen Parcours, in dem es zum Beispiel das Handwerk des Bäckers, des Stuckateurs oder des Goldschmiedes zu entdecken gab.

Nicole Osthaus von der Handwerkskammer zeigte sich hinterher zufrieden: „Ich habe viele hochwertige Beratungsgespräche erlebt. Es ist wichtig, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich in ungezwungener Atmosphäre über viele Handwerksberufe informieren zu können.“

Die Fähigkeit, Dinge von Hand fertigen zu können, übt nach wie vor eine große Faszination auf die jungen Besucher aus, so auch auf den siebenjährigen Lennox Jeschke: „Ich finde es spannend zu sehen, wie verschiedenste Dinge hergestellt werden“. An der Station des Drechslermeisters Klaus Reef, der Kreisel herstellte, war er besonders begeistert: „Wie sie gemacht werden, damit sie auch funktionieren, wusste ich nicht“. Seine Mutter sagt: „Es ist wichtig, den Kindern zu zeigen, was man mit Werkzeug und der verlängerten Hand alles selbst erschaffen kann“.

Nur wenige Meter weiter versuchte sich Nicolas Denken als Metallbauer. Nach einer Übung im Schweißen am Simulator durfte er mit einem Hammer eine Blume aus Metall anfertigen, die er später seiner Mutter schenkte. „Sehr cool“, fand das der 13-Jährige. Welchen Beruf er später machen möchte, weiß er noch nicht. „Aber demnächst mache ich ein Schulpraktikum. Dann kann ich genauer schauen, ob mir der Beruf liegen könnte.“

Um einen generellen Überblick zu bekommen, stand am eigenen Stand der Handwerkskammer ein Ausbildungsberaterteam allen Rede und Antwort und klärte über Inhalte, Vorraussetzungen und Aufstiegsmöglichkeiten auf. „Eine Ausbildung im Handwerk ist für viele eine gute Alternative zum Studium, auch wenn man Abitur gemacht hat. Man kann Frust vermeiden, wenn man sich früh damit beschäftigt, welche Tätigkeit einen glücklich machen kann“, sagt Nicole Osthaus und fügt hinzu: „Ich glaube, dass hier heute viele junge Menschen bei ihrer Berufswahl weiter gekommen sind“.

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