Halbzeit am Graf-Adolf-Platz

Wehrhahn-Linie: In Bilk wächst der Startschacht für die Tunnelbohrmaschine und die Bürger melden weiter Schäden an.

Düsseldorf. Ausgerechnet an Manes Meckenstocks "Haus der Freude" begann am Freitag der Infotermin der Stadt zum Fortgang der U-Bahnbauarbeiten. Wie berichtet lief hier noch am Donnerstag die Kanalisation über und hinterließ im Keller eine stinkende Brühe. "Das ist ärgerlich", sagt Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. Und: "Die Kanäle sind nun durchgespült, wir werden den Schaden regulieren."

Rund 100 Schadensmeldungen von Anliegern entlang der Baustrecke liegen der Stadt jetzt vor. Blome schätzt, dass es dabei um eine Gesamtsumme bis 400 000 Euro geht. Geprüft werde jeder Fall, nicht alle aber würden entschädigt. Projektleiter Gerd Wittkötter betont: "Bei keinem Schaden droht Gefahr."

Zurück zum "Haus der Freude": Das liegt neben dem Startschacht Bilk an der Elisabetstraße Ecke Bilker Allee und hier finden sich täglich Schaulustige ein, die sehen, wie die Grube immer tiefer wird. "Wir sind jetzt bei zwölf Metern, gehen noch auf 17", erklärt Wittkötter. Parallel dazu wird im Badischen die Tunnelbohrmaschine gebaut, deren Einzelteile per Schiff im November im Hafen landen sollen. Das 20-Millionen Euro teure Gerät wird dann in der Bilker Grube zusammengebaut: Das ist ein mehrwöchiger Aufwand, da dazu über der Grube eine Brücke für einen großen Kran gebaut wird.

Ende Februar 2010 nimmt die Bohrmaschine mit ihrem über neun Meter Durchmesser großen Schneiderad Kurs auf die Elisabethstraße. Dann erst beginnen für den Südast der Strecke bis Benrather Straße die eigentlichen Tunnelarbeiten. Acht Monate wird der Bohrer unter der Erde unterwegs sein, bis zu zehn Meter pro Tag vorankommen. An der Benrather Straße hat er 1,8 Kilometer geschafft und fährt zurück nach Bilk. Die Maschine wird wieder auseinandergebaut und für den Ostast (1,6 Kilometer bis Wehrhahn) ab Corneliusplatz erneut auf die Reise geschickt.

Bis dahin aber wird es oberirdisch wieder ganz anders aussehen. Am Graf-Adolf-Platz sind die vorbereitenden Arbeiten für den U-Bahnhof zur Hälfte abgeschlossen, gleich neben dem Kaiserteich sieht man bereits den Treppenzugang. Dass es hier so flott läuft, liegt daran, dass die Arbeiter genug Platz für ihr Tun haben. Noch Ende Juni wird die Haltestelle "Graf-Adolf-Platz zur Parkseite verlegt und der Tunneldeckel-Bau auf der anderen Straßenseite beginnt.

480 Menschen arbeiten auf der Baustelle und in den Büros aktuell für die U-Bahn. Gerd Wittkötter stellt fest: "Wir haben schon viel geschafft, nur man sieht es noch nicht." Freie Fahrt oberirdisch entlang der 3,4 Kilometer langen Strecke soll es fast überall ab Ende 2010 geben. Unter der Erde geht der Ausbau jedoch noch bis 2014 weiter.

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