Hakenkreuze auf dem Golzheimer Friedhof entdeckt

Michael Szentei-Heise von der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf zeigt sich entsetzt.

Polizisten dokumentieren den Fund eines Hakenkreuzes auf einem Grabstein.

Polizisten dokumentieren den Fund eines Hakenkreuzes auf einem Grabstein.

Foto: G. Berger

Düsseldorf. Entsetzen nicht nur bei der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf: Auf dem Golzheimer Friedhof haben Passanten Hakenkreuze entdeckt und der Polizei gemeldet. Gefunden wurden zwei der Nazisymbole an Parkbänken im nördlichen Teil, wo sie eingebrannt wurden. Augenscheinlich sind dies Bänke, die nach dem Orkan neu aufgestellt wurden. Ein weiteres eingeritztes Hakenkreuz wurde an einem Grab im südlichen Teil entdeckt.

Die „88“ auf der Bank ist eine Abkürzung für den Gruß „Heil Hitler“, gemeint ist jeweils der achte Buchstabe des Alphabets.

Die „88“ auf der Bank ist eine Abkürzung für den Gruß „Heil Hitler“, gemeint ist jeweils der achte Buchstabe des Alphabets.

Foto: G. Berger

Die Polizei war mit Beamten vor Ort. Inzwischen hat der Staatsschutz Ermittlungen wegen des Verwendens von Symbolen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.

Michael Szentei-Heise, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, zeigt sich entsetzt über diese Tat. Für Szentei-Heise passt die Tat in die aktuelle Zeit und in die antisemitische Stimmung des Sommers nach dem Nahost-Krieg. „Ich fürchte, es wird nicht dabei bleiben. So eine antisemitische Entwicklung hat es nach 1945 noch nicht gegeben. Solche Taten an Orten, an denen sich keiner wehren kann, sind kein Zeichen für Mut.“

Seit Jahren hat es laut Szentei-Heise keine solchen Vorfälle mehr auf dem Golzheimer Friedhof gegeben. „Ein wirksamer Schutz davor ist nicht möglich. Eine 24-Stunden-Überwachung ist für alle Beteiligten absolut unbezahlbar.“ step

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