Pop Gutachter: Musik-Festivals längerfristig fördern

Düsseldorf · Gutachten vergleicht Bedingungen für die Szene in Düsseldorf mit anderen Städten.

 Das Open Source Festival im Sommer auf der Grafenberger Rennbahn ist mittlerweile sehr gut etabliert im Düsseldorfer Festival-Reigen.

Das Open Source Festival im Sommer auf der Grafenberger Rennbahn ist mittlerweile sehr gut etabliert im Düsseldorfer Festival-Reigen.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

Ein Gutachten der Hochschule Düsseldorf zu den finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen von Musikfestivals in Düsseldorf empfiehlt der Stadt, die Festivals längerfristig zu fördern. Professor Fernand Hörner, einer der Gutachter, sagte am Donnerstag im Kulturausschuss, dass eine längere Zuschussgarantie auch für eine Entzerrung im Event-Kalender sorgen könne: „Derzeit knubbeln sich alle Festivals zwischen Juli und November, weil die Macher immer erst abwarten müssen, ob sie den Zuschuss der Stadt bekommen.“

Kulturdezernent Hans-Georg Lohe zeigte sich aufgeschlossen, der Wunsch der Festival-Organisatoren sei verständlich und er könne sich durchaus eine dreijährige Förderzusage wie auch im Theaterbereich vorstellen. Aktuell unterstützt die Stadt acht Musikfestivals mit insgesamt 395 000 Euro. Das meiste Geld geht ans Open Source Festival (103 580 Euro), gefolgt vom Asphalt Festival (83 560) Düsseldorf Festival (80 000) und New Fall Festival (70 600). Am unteren Ende der Subventionsskala steht das Golzheim Fest (10 000 Euro).

Insgesamt stehe die Düsseldorfer Musikszene im Vergleich zu der in den (mit untersuchten) Städten München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart, Essen und Leipzig ganz gut da, am besten als Vorbild in Sachen Vielfalt tauge indes Stuttgart. Gekennzeichnet sei die Szene in Düsseldorf  durch eine „Ko-Existenz von Innovation und dem Bewusstsein für die Musikgeschichte der Stadt“ mit ihren Hits Punk, Elektro oder NDW. Neben der längeren Fördergarantie geben die Gutachter der Hochschule weitere Empfehlungen: Wichtig seien die Begünstigung neuer Formate, eine Gattungsvielfalt der Musikgenres, die Nachwuchsförderung oder  der Aufbau von Kooperationen mit privaten Partner-Unternehmen. Und: Für einen stärkeren Dialog der Generationen durch die Musik zu sorgen. Hörner: „Die Leute werden mit ihrem Musikgeschmack alt, der Anteil von Ü60 bei Pop- und Rockkonzerten liegt schon bei mehr als 60 Prozent.“ Damit lief er im Kulturausschuss offene Türen ein. Philipp Tacer (SPD) sieht den Generationenmix ohnehin zum Teil längst verwirklicht: „Beim Open Source zum Beispiel findet man alles zwischen 16 und 60 Jahren.“

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