Hotel Grünes Licht für Motel One im ehemaligen Stern-Verlag

Düsseldorf · Zwei geplante Hotelneubauten diskutierten am Dienstagabend die Politiker der Bezirksvertretung 3. Für einen der Neubauten soll das frühere Atelier von Gerhard Richter abgerissen werden.

 So soll das Hotel an der Friedrichstraße mal aussehen.

So soll das Hotel an der Friedrichstraße mal aussehen.

Foto: Motel one

Zwei geplante Hotelneubauten diskutierten am Dienstagabend die Politiker der Bezirksvertretung 3. Beide betreffen den Stadtteil Friedrichstadt. Doch nur mit einem Projekt sind die Stadtteilpolitiker zufrieden, das zweite lehnen sie ab. Da Hotels aus Sicht der Verwaltung eine überbezirkliche Bedeutung haben, liegt die Entscheidung beim Planungsausschuss, der dazu am Mittwoch, 19. Juni, tagen wird.

Aus Sicht der Bezirkspolitiker kann die Kette Motel One ihre Pläne von einem Hotel Garni im ehemaligen Gebäude des Stern-Verlages an der Friedrichstraße verwirklichen. Wie berichtet soll das Haus bis auf einen kleinen Bereich im Erdgeschoss abgerissen werden. Im neuen Komplex zwischen Friedrich- und Talstraße sollen 261 Gästezimmer entstehen. Zudem eine Tiefgarage mit 31 Plätzen. Dass die nicht größer ausfalle, sei nicht nur wirtschaftlich begründet, erklärt Franz Wiessler vom Management der Motel One Group. Er sagt: „Mehr als 60 Prozent unserer Gäste kommen mit dem ÖPNV, ein großer Rest mit Taxen.“

Die Stadtteilpolitker hätten einen Wohnungsbau bevorzugt. Doch Dietmar Wolf (Grüne) fasste die Stimmungslage zusammen: „Beim Thema Stern-Verlag kommen Emotionen hoch. Man kann sich dort etwas Besseres als ein Hotel vorstellen. Aber es ist nun schön, dass etwas Neues passiert.“ Das Projekt werde die Straße, in der  viele Ladenlokale leer stehen, aufwerten. Die Politiker appellierten an den Investor, eine extensive Begrünung der Innenhofbebauung zu prüfen und auch die Möglichkeit, Photovoltaikanlagen einzusetzen. Franz Wiessler sagte dies zu. Wann das Haus abgerissen wird, stehe noch nicht fest. Die Arbeiten müssen noch mit der Stadt abgestimmt werden, da die Friedrichstraße ebenfalls ab Herbst 2020 umgebaut werden soll.

Jede Menge Kritik gab es bei der Vorstellung des Bauantrages für einen Hotelneubau an der Harkortstraße 7-9. Hier, in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und Mintropplatz, steht bereits straßenseitig das Best Western Ambassador Hotel (107 Betten). Geplant ist nun im Hinterhof ein eigenständiges weiteres Hotel mit 42 Betten zu errichten. Bezirksbürgermeister Marko Siegesmund kritisierte, dass es sich bei dem Gebäude im Innenhof um das ehemalige Atelier des Künstlers Gerhard Richter handele. Dies habe die Verwaltung verschwiegen. Aufgrund der Geschichte des Atelierhauses müsse der Denkmalwert geprüft werden, so Siegesmund.

CDU, SPD und Grüne lehnten das Bauvorhaben ab. Unverständnis zeigten sie, weil in dem Innenhof auch acht Parkplätze geschaffen werden sollen. Die geplante Dachbegrünung könne die Versiegelung nicht kompensieren. Dem Planungsausschuss gaben sie zu bedenken, dass erst im Mai auf der anderen Seite der Harkortstraße  der erste Spatenstich für drei neue Hotels erfolgt sei (insgesamt mehr als 710 Betten). Und nicht weit entfernt, an der Moskauerstraße, werden zwei Hotels mit jeweis über 800 Betten gebaut.

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