Politik Grüne: Großer Erfolg könnte die Partei in Personalnot stürzen

Versammlung am Mittwoch bereitet den Wahlkampf für 2020 vor.

 Paula Elsholz.

Paula Elsholz.

Foto: Golsch, Nikolas (nigo)

Bundesweit schwimmen die Grünen auf einer Erfolgswelle, auch in Düsseldorf schnitten sie bei der Europawahl Ende Mai mit fast 30  Prozent fantastisch ab – und landeten erstmals auf Platz 1. Was das alles für die Vorbereitung des Kommunalwahlkampfes 2020 bedeutet, bespricht die Kreispartei am Mittwochabend bei einer Mitgliederversammlung in der Filmwerkstatt an der Birkenstraße.

Die Euphorie ist groß: „Wir wollen 2020 unser bestes Kommunalwahl-Ergebnis aller Zeiten erreichen und im Rat und in den Bezirksvertretungen noch mehr Verantwortung übernehmen“, sagt Parteisprecherin Paula Elsholz. Und natürlich werden die Grünen auch einen eigenen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl ins Rennen schicken. Einen konkreten Vorschlag will der Kreisvorstand den Mitgliedern bis Anfang nächsten Jahres machen. Bereits im Gespräch sind unter anderen der Landtagsabgeordnete Stefan Engstfeld, Miriam Koch, die Leiterin des Amtes für Integration und Migration, sowie Norbert Czerwinski, einer von zwei Sprechern der Ratsfraktion.

Inhaltlich legt der Vorstand einen Leitantrag mit dem Titel „Auf dem Weg zu mehr Grün in Düsseldorf“ vor. Man habe in Sachen Klimaschutz, Integrationspolitik oder Förderung der freien Kulturszene zwar einiges erreicht, wolle aber in der Umsetzung noch schneller werden: „Wir müssen Blockaden in Politik und Verwaltung überwinden“, heißt es in dem Papier. Gemeint sind offenkundig die Ampel-Bündnispartner SPD und FDP sowie die Stadtregierung unter OB Geisel. Thematisch sollen Programmkonvente mit dem Mitgliedern und externen Gästen, Gespräche mit Verbänden und Initiativen frische Impulse und Ideen hervorbringen.

Das größte Problem für die Grünen könnte ihr eigener Erfolg werden. Denn es mangelt der Partei immer noch an Personal, vor allem an solchen Frauen und Männern, die in der Kommunalpolitik mitarbeiten möchten. Im „Leitbild für die Personalfindung“ stehen „Kompetenz, Themenvielfalt, stetige Erneuerung und Diversität sowie die Verankerung in der Gesellschaft“ und natürlich „Transparenz und Basisdemokratie“.

Bis spätestens April 2020 sollen Kandidaten für alle 41 Wahlkreise in Düsseldorf gewählt werden, danach folgen die zehn Bezirksvertretungen.

Davor steht die Programmarbeit: „Nach der Sommerpause werden wir sie beginnen und dabei neben unseren Mitgliedern auch Interessierte und Bündnispartner aus der Stadtgesellschaft einbeziehen“, kündigt Parteisprecherin Mirja Cordes an, darauf aufbauend diskutiere man Ideen für ein „Grünes Düsseldorf für heute, morgen und übermorgen“.

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