Düsseldorf Grüne fordern Beschluss über Glyphosat-Verzicht

Anfrage im Umweltausschuss: Die Fraktion will eine Anpassung der Pachtverträge mit Landwirten erreichen.

 Symbolbild.

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Foto: Patrick Pleul

Wie bereits gegenüber der WZ angekündigt startet die Ratsfraktion der Grünen diese Woche eine Initiative, um das umstrittene Unkrautgift Glyphosat von landwirtschaftlichen Flächen im Stadtgebiet zu verbannen. „Wir wollen erreichen, dass die Stadt alle kommunalen Spielräume nutzt, um einen Einsatz von Glyphosat schnell zu unterbinden“, sagt Claudia Engelhardt, Biologin der bündnisgrünen Ratsfraktion. „Wie das etwa über eine Anpassung der Pachtverträge geschehen kann, werden wir prüfen lassen.“

Im Umweltausschuss wollen die Grünen jetzt eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung richten, die der WZ vorliegt. Gegenüber der WZ hatte die Verwaltung zuletzt die Auffassung geäußert, dass es aus Sicht der Stadt keinen Anlass zum Handeln gebe. Zweiter Schritt soll eine Abstimmung über Maßnahmen gegen Glyphosat im Ausschuss sein.

Hintergrund ist der Alleingang von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU), der in Brüssel den Weg für eine Neuzulassung des Totalherbizides Glyphosat gegen den Willen von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) freigemacht hatte.

Auch das neue Buch über die Vogelwelt in Düsseldorf (die WZ berichtete) bestätige, wie wichtig ein Verzicht auf Glyphosat sei, sagt Claudia Engelhardt: „Die Chance, Glyphosat auf EU-Ebene so schnell wie möglich zu verbieten, wurde verpasst, bundesgesetzliche Regelungen werden von einer neuen Bundesregierung zu erarbeiten sein. Doch darauf muss eine Kommune wie Düsseldorf nicht warten.“ Es müsse schnellstmöglich ein Mindestanteil an Flächen sichergestellt werden, der Wildkräutern und Insekten sowie Feldvogelarten als Lebens- und Nahrungsraum dient. Sie schlägt vor, Teile von Äckern als ökologische Vorrangflächen einzurichten und Brachen, Blühstreifen und Feldlerchenfenster zu etablieren. Bei Grünlandflächen könnten Gülle- und Kunstdüngerverzicht, angepasstes Mähen der Wiesen und das Schaffen von Rückzugsräumen auf Teilflächen helfen. Wirksame Maßnahmen und Anreize für solche ökologischen Leistungen der Landwirte müssten geprüft und geschaffen werden.

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