Gründer-Szene: Warum Start-ups Düsseldorf mögen
Kooperationen mit großen Unternehmen, Hilfe der Stadt beim Netzwerken und einfach auch mal ein Grillabend — warum Start-ups Düsseldorf mögen.
Düsseldorf. Eines macht Martin Wild, der „Chief Digital Officer“ von Media Markt/Saturn, ganz deutlich: „Wir müssen den Start-ups nicht helfen. Wir wollen mit ihnen ins Geschäft kommen und gemeinsam den Elektronikhandel der Zukunft entwickeln.“ Die Düsseldorfer Aktiengesellschaft Ceconomy (früher Teil der Metro), zu der Media Markt und Saturn gehören, arbeitet gern und oft mit Gründern zusammen. Und damit steht sie nicht allein da.
Das Team der Start-up-Unit der städtischen Wirtschaftsförderung hat zum mittlerweile dritten Mal eine Übersicht mit „Kooperationsgeschichten“ herausgegeben, und beim Blick in diese Übersicht wird sofort klar: Düsseldorf scheint ein gutes Pflaster für Jungunternehmer zu sein. Viele junge Menschen mit Ideen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit, und das mit Erfolg.
Die Düsseldorfer Start-up-Szene wächst und wächst. Mehr als 250 neu gegründete Unternehmen oder Firmen in der Vorgründungsphase gibt es derzeit, allein 83 Neugründungen verzeichnete die Stadt in den vergangenen zwei Jahren. An die 1000 Jobs wurden so geschaffen — Tendenz steigend.
Bei zahlreichen alteingesessenen Firmen steht eine Zusammenarbeit mit Start-ups hoch im Kurs. Gründer spielen vor allem immer dann eine wichtige Rolle, wenn es um Veränderungen von Geschäftsmodellen geht, erklärt Martin Wild. „Sobald sich die etablierten Vertreter einer Branche darauf geeinigt haben, dass der Status quo das Bestmögliche ist, kommt ein Start-up und beweist das Gegenteil.“ Ceconomy suche daher Ideen und Angebote spannender Start-ups und binde sie konsequent in das bestehende Geschäft ein.
Dazu haben Wild und sein Team sogar extra ein Programm namens „Retailtech Hub“ ins Leben gerufen. Es ist offen für alle Handelsunternehmen und setzt hauptsächlich Pilotprojekte in den Ladenlokalen von Media Markt und Saturn sowie der beteiligten Händler um. Zwölf Wochen lang durchlaufen die Start-ups das Programm. Die Gründer besuchen Veranstaltungen, können sich austauschen und vernetzen. Dabei stehen ihnen Mentoren zur Seite.