Düsseldorf Großer Andrang beim ersten veganen Sommerfest

Im Zakk drehte es sich nicht nur ums Essen — sondern um das ganze vegane Komplettpaket.

Düsseldorf: Großer Andrang beim ersten veganen Sommerfest
Foto: J. Michaelis

Düsseldorf. Wer am Sonntag ins Zakk an der Fichtenstraße wollte, der musste lange anstehen. Zum ersten Mal fand das vegane Sommerfest in Düsseldorf statt und lockte so viele Neugierige an, dass bei einigen Händlern schon nach drei Stunden die Tische leer waren.

Das erinnert an den veganen Weihnachtsmarkt, der im Dezember des vergangenen Jahres erstmals im Bürgerhaus Bilk stattfand. Damals war der Ansturm so groß, dass einige Besucher nach zwei Stunden wieder nach Hause geschickt werden mussten. Adrian Jokisch war damals unter den Besuchern. Der überwältigende Andrang inspirierte ihn dazu, ein solches Event im größeren Rahmen zu organisieren. Beim Bilker Weihnachtsmarkt gab es 15 Stände, im Zakk waren es nun rund 35 Aussteller. „Ich hatte schon damit gerechnet, dass der Andrang enorm sein würde“, sagt Jokisch.

Die Idee des veganen Festes unterscheidet sich von der vieler Streetfood-Festivals. „Bei uns dreht es sich nicht nur um Ernährung und gesundes Essen“, sagt der Organisator. Es gehe um das ganze vegane Komplettpaket — und dazu gehören auch Kleidung und Naturschutz, ebenso Aufklärung von Kindern. So gab es Lesungen für die Kleinsten und Filme über Menschen, die sich zu veganem Leben entschieden haben.

Dass zum veganen Lebensstil weitaus mehr dazugehört als nur auf tierische Produkte zu verzichten, das macht Gregor Volk vor. Er stellt aus alten Fahrrad-Schläuchen Gürtel, Taschen und Portemonnaies her — ganz ohne Leder. Vor drei Jahren hat er damit angefangen, inspiriert haben ihn Streifzüge über diverse Schrottplätze. „Da liegen so viele Materialien rum, die man alle noch verwerten kann“, sagt Volk. Denn auch Nachhaltigkeit sei Bestandteil der veganen Philosophie.

Für viele ist es schier unvorstellbar, dass Käse ganz ohne Milch hergestellt werden kann, weiß Carmen Linder aus Köln. Sie verwendet Cashewkerne, die sie mit speziell gezüchteten Bakterienkulturen versetzt, um auch für Veganer Käseträume wahr werden zu lassen. Das könne auch jeder ganz einfach zu Hause machen, sagt sie. Dazu hat sie „Bausätze“ entwickelt, mit denen Käsesorten wie Mozzarella daheim vegan herangezüchtet werden können.

Eine tolle Sache findet das Besucherin Gabi Meitner aus Düsseldorf. „Das ist faszinierend und innovativ“, sagt sie. Feste wie das im Zakk solle es öfter geben, sagt sie. „Hier herrscht eine angenehme Atmosphäre, man duzt sich schnell und knüpft interessante Kontakte, sagt Meitner.

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