Großeinsatz in Düsseldorf wegen Amok-Fehlalarm

Wegen eines möglichen Amoklaufes riegelte die Polizei am Mittwoch die Agentur für Arbeit ab. Nach einer Stunde gab die Polizei Entwarnung. Mit Informationen zu den Hintergründen hält sie sich aber zurück.

Großeinsatz in Düsseldorf wegen Amok-Fehlalarm
Foto: Gerhard Berger

Düsseldorf. Gegen 9.30 Uhr ist gestern die Meldung eines möglichen Amoklaufes bei der Polizei eingegangen. Der Alarm wurde über das Notfall-System in der Arbeitsagentur ausgelöst. Mit einem Großaufgebot rückten die Sicherheitskräfte aus, Polizeibeamte mit Maschinenpistolen im Anschlag sicherten das Gebäude. Die Beamten durchsuchten die Räume. Nach einer Stunde kam die Entwarnung, die Agentur nahm den Regelbetrieb wieder auf.

Die Polizei spricht von einem Fehlalarm und möchte sich aus Sicherheitsgründen nicht weiter zu den Ursachen äußern. „Was aber immer gilt: Die Sicherheit hat oberstes Gebot. Selbst wenn wir vermuten, es könnte ein Fehlalarm sein, startet bei uns derselbe Ablauf wie im Ernstfall“, sagt ein Sprecher. „Solange, bis wir nach der Prüfung vor Ort mit Sicherheit wissen, dass es sich nur um ein Fehlalarm handelt.“

Amokalarm: Polizei rückt mit Großaufgebot zum Düsseldorfer Arbeitsamt aus
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Auch seitens der Arbeitsagentur lief ein festgelegtes Notfall-Programm ab. „Unsere Mitarbeiter verhielten sich sehr besonnen und hielten sich an die vorgeschriebenen Richtlinien. Diese Richtlinien schließen alle im Haus befindlichen Menschen mit ein. Somit konnte ein koordinierter Ablauf gewährleistet werden“, sagt Silke Uellendahl, Pressesprecherin der Arbeitsagentur. Aus Sicherheitsgründen dürfe sie keine weiteren Details dazu nennen.

Nach WZ-Informationen haben sich die Mitarbeiter und Kunden in Büros eingeschlossen und beobachteten teils durch Glaswände, wie die bewaffneten Beamten das Gebäude absuchten. „Wir hatten schon mal einen Fehlalarm — als jemand versehentlich auf den Notfallknopf gedrückt hat. Das hatte sich aber in wenigen Minuten geklärt. Jetzt etwa 50 Minuten bis zur Entwarnung zu warten, ist beängstigend“, sagt Jens Netta, Vorsitzender des Personalrats.

Für die Mitarbeiter stehe daher ein psychologischer Dienst bereit. „Sie können eine Hotline anrufen und erhalten rasch Termine bei einem Psychologen.“

Auch sind nach dem Mord an einer Arbeitsvermittlerin in Neuss im Jahr 2012 die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Die Düsseldorfer Behörde arbeitet mit einem Sicherheitsdienst zusammen. Zur Ausstattung jedes Jobcenters gehört zudem ein Notrufsystem.

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