Grippe trifft Rheinbahn schwer wie nie

Bis zu 200 Bus- und Bahnfahrer haben sich zugleich krank gemeldet, damit erreichten auch alle Notpläne ihre Grenzen, viele Fahrten fielen aus. Bei der Stadtverwaltung normalisiert sich die Lage dagegen wieder.

Grippe trifft Rheinbahn schwer wie nie
Foto: Sergej Lepke

Die Grippewelle trifft die Rheinbahn in diesen Tagen „in einem bisher nicht gekannten Ausmaß“, wie Unternehmenssprecher Georg Schumacher auf Anfrage erklärte. „So extrem wie in diesem Jahr haben wir es noch nie erlebt.“ Nach Angaben des Unternehmens haben sich bis zu 200 Fahrer gleichzeitig krank gemeldet. Das entspricht etwa 14 Prozent der 1500 Fahrer. Der normale Krankenstand bei der Rheinbahn beträgt etwa 6,5 Prozent.

Schumacher: „Natürlich haben wir eine Reserve, die bei Ausfällen einspringen kann. Aber wenn die auch fast alle krank sind, dann wird es eng.“ Die Rheinbahn-Verantwortlichen hätten deshalb nur noch den Spagat zwischen wirtschaftlichem Denken und dem ordnungsgemäßen Betrieb versuchen können.

Die Disponenten der Rheinbahn haben folglich zur Zeit keinen beneidenswerten Job. Sie müssen mit den Kräften sowohl die Bahn- als auch die Buslinien besetzten. Da dies gerade aber kaum noch möglich ist, müssen auch Verbindungen gestrichen werden.

Als Erstes stehen dann die Fahrten von Entlastungszügen („E-Züge“) auf der Liste, weil diese nicht im Fahrplan stehen, sondern ausschließlich für weniger Gedränge zu Stoßzeiten sorgen sollen. Die Fahrer, die dann noch zur Verfügung stehen, müssen gleichmäßig auf alle Linien verteilt werden.

„Danach dünnen wir bei Linien aus, die einen besonders dichten Takt haben oder es aber noch andere Linien gibt, die ungefähr den gleichen Weg fahren, so dass die Fahrgäste noch Alternativen haben“, erklärt Schumacher.

Aber irgendwann sei bei aller Improvisation und Umplanung das Ende der Möglichkeiten erreicht. „Diesmal haben es die Fahrgäste ziemlich deutlich gemerkt. Daran können wir nicht rütteln. Aber wir hatten ehrlich gesagt auch keine Chance. Aber wir hoffen, dass das Gröbste nun überstanden ist.“

Besonders heftig hat es den Betriebshof in Tiefenbroich getroffen. „Der war eigentlich während der ganzen Zeit ziemlich unauffällig. Doch dann haben sich innerhalb weniger Tage 30 von 110 Mitarbeitern krank gemeldet. Das kann man nicht auffangen.“ Zumal es auch einige Zeit dauert, vom anderen Ende der Stadt, wie etwa aus dem Betriebshof in Benrath, sollten dort noch Fahrer zur Verfügung stehen, innerhalb kürzester Zeit nach Tiefenbroich zu bringen.

Bei der Stadtverwaltung hat sich die Lage im Vergleich zur Rheinbahn wieder entspannt. Auf Anfrage erklärte ein Sprecher, dass derzeit nur noch in einer Kindertagesstätte ein Notdienst angeboten werden müsse, weil dort zu viele Erzieher krank sind. Beim Notdienst werden Kinder verschiedener Gruppe gemeinsam betreut, außerdem werden die Eltern gefragt, ob sie ihre Kinder früher abholen oder anders betreuen lassen können.

Vor gut zwei Wochen hatte die Lage noch anders ausgesehen. Da meldete die Stadt, dass die Bürgerbüros und die Kommunale Ausländerbehörde von der Grippewelle betroffen waren, dass insbesondere Besucher, die vorher keinen Termin vereinbart hatten, länger warten mussten. Zu diesem Zeitpunkt herrschte auch in mehr Kitas Notdienst. Die Lage in den Ämtern habe sich nach gut einer Woche verbessert, in den Kitas habe dies länger gedauert, sagte ein Stadtsprecher.

Zur Lage in den Düsseldorfer Schulen konnte die Bezirksregierung gestern auf Anfrage keine Angaben machen.

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