Gewitter-Warnung: So schützt sich die Stadt vor Unwettern

Ob in Bädern oder auf Sportplätzen: Bei Gewitter sollten die Düsseldorfer sehr vorsichtig sein.

Düsseldorf. Der Deutsche Wetterdienst hat für Samstag und Sonntag eine Hitzewarnung für Düsseldorf ausgesprochen. Aufgrund sehr hoher Luftfeuchtigkeit sprechen die Meteorologen von gefühlten Temperaturen von bis zu 38 Grad.

Die höchste zu messende Temperatur soll bei 35 Grad liegen. Zudem drohen am Wochenende laut Wetterdienst vor allem am späten Nachmittag und abends heftige Gewitter — mit Sturmböen, Starkregen und Hagel.

Bereits am Donnerstag musste die Feuerwehr nach einem Unwetter zu rund 500 Einsätzen ausrücken. Bei etwa der Hälfte waren Keller vollgelaufen — die WZ berichtete.

Welche Gefahr am Sonntag durch Blitzeinschläge droht, ist an einer mächtigen Linde an der Ballonwiese im Volksgarten abzulesen. Sie wurde am Donnerstag so schwer von einem Blitz beschädigt, dass Mitarbeiter des Gartenamtes sie am Freitag mit Kettensägen abtragen mussten.

Aufgrund der hohen Gewittergefahr greifen in Bädern, auf Baustellen und auch den Sportplätzen besondere Sicherheitsvorkehrungen. Die Feuerwehr erklärt im Vorfeld, was im Falle eines vollgelaufenen Kellers zu tun ist und welche Gefahr durch Blitzeinschläge droht.

Feuerwehr Blitzeinschläge können verheerende Folgen haben. Feuerwehrsprecher Harald Bovelett: „Meistens schlagen Blitze in Hochpunkte ein. So entstehen oft Dachstuhlbrände.“ Das angesammelte Wasser würde schlagartig verdampfen, die entstehenden Temperaturen könnten dann den Brand verursachen. Deutlich mehr Einsätze gebe es allerdings aufgrund vollgelaufener Keller.

Und auch das kann gefährlich sein. Feuerwehrsprecher Heinz Engels: „Elektrik, wie Heizungen oder Kühltruhen, können das Wasser unter Strom setzen.“ Deshalb warnt er: „Niemals einfach ins Wasser treten.“ Ist die Sicherung nicht von alleine rausgesprungen, sollte der Strom abgestellt werden.

Überflutungen könne zudem vorgebeugt werden: „Alle Regenabläufe sollten frei sein und die Rückstauventile müssen regelmäßig gewartet werden.“ Auch Kellerfenster und Außeneingänge sollten abgedichtet werden.

Baustellen Besondere Gefahrenpunkte für Blitzeinschläge sind Baustellenkräne. „Deshalb sind alle geerdet, also mit einem Blitzableiter ausgestattet“, sagt Holger Meseck von Wayss & Freytag. Auch die Container für die Bauarbeiter seien auf diese Weise gesichert, sagt der Projektleiter für die Baustellen Kö-Bogen-Tunnel und Unterführung des Kaufhofs.

Stadtentwässerungsbetrieb Wie es sein kann, dass eine Kanalisation mit einem Speichervolumen von 268 000 Kubikmetern überläuft, erklärt Birgit Bremmenkamp vom Stadtentwässerungsbetrieb. „Das kann man sich so vorstellen, als würden viele Autos gleichzeitig auf eine Autobahn auffahren wollen. In diesem Bereich staut es sich zunächst, bis die Fahrzeuge auf der Autobahn verteilt sind.“

Problematische Stellen — das zeigte sich an der Karlsruher Straße, wo am Donnerstag einige Autos steckenblieben — seien Unterführungen. „Die Pumpen können die Wassermassen nicht ad hoc bewältigen.

Der Kanalbetrieb des Stadtentwässerungsbetriebes hat zudem Notstromaggregate eingesetzt, damit die Pumpen auch im Notfall weiter fördern können“, sagt Bremmenkamp. Szenarien wie diese kommen ihrer Einschätzung nach ein- bis zweimal pro Jahr vor.

Bäder Auch in den Freibädern ist man auf Gewitter vorbereitet. „Unsere Mitarbeiter werden jährlich für diese Situationen geschult“, sagt Ralf Merzig, Leiter des Bäderbetriebs bei der Bädergesellschaft. Man versuche in einer ersten Durchsage möglichst früh zu warnen, damit vor allem Familien genug Zeit haben, zum Auto zu kommen.

„Außerdem weisen wir darauf hin, dass Sonnenschirme und Bäume nicht als Unterstand genutzt werden sollten.“ In einer zweiten Durchsage werden die Gäste aufgefordert, das Bad zu verlassen, und es wird auf Lebensgefahr hingewiesen. Übrigens nicht nur wegen drohender Blitzeinschläge. „Auch die Sicht ins Becken ist bei Starkregen zu schlecht, außerdem können Äste abknicken.“

Sportplätze Auf den Fußballplätzen der Stadt obliegt es dem Schiedsrichter, ob ein Spiel wegen der Wetterverhältnisse unterbrochen oder abgebrochen wird. „Die Pause sollte laut offizieller Regelung nicht länger als eine halbe Stunde sein“, erklärt Rainer Lehmann, Geschäftsführer des Fußballverbandes Niederrhein.

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