Gewerkschaft droht den Kaufhäusern

Einzelhandel: Verdi will in den nächsten Wochen die großen Warenhäuser bestreiken. Der Einkaufsmetropole Düsseldorf droht Sand im Shopping-Getriebe.

<strong>Düsseldorf. Harald Hammentgen ist aufgebracht. "Wenn sich die Arbeitgeber mit ihren Forderungen durchsetzen, dann bedeutet das für uns eine reale Lohnkürzung." Das will der Betriebsrat aus dem Carsch-Haus nicht hinnehmen. Und seine Kollegen wollen das offenbar auch nicht. Nach Urabstimmungen der Gewerkschaft in sieben großen Düsseldorfer Kaufhäusern stehen die Zeichen auf Streik. Nach Verdi-Angaben haben bis zu 98 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für einen Streik gestimmt. Der Einkaufsmetropole Düsseldorf droht Sand im Shopping-Getriebe. Grund für die harte Gangart der Gewerkschaft ist die Weigerung der Arbeitgeber, über einen neuen Manteltarifvertrag zu verhandeln (siehe Kasten). "Deswegen könnte es in den nächsten Tagen und Wochen zu Aktionen kommen", sagt Düsseldorfs Verdi-Skretär für den Einzelhandel, Heino-Georg Kaßler. Wann genau welche Betriebe in welcher Form bestreikt werden, will die Gewerkschaft nicht verraten. "Wir wollen die Arbeitgeber ja überraschen, damit die sich nicht vorbereiten können", wirbt Kassler um Verständnis.

Dabei betonen die Gewerkschafter für die Existenzsicherung ihrer Mitglieder zu kämpfen, nicht um Kunden zu ärgern. 1400 Euro brutto verdient eine neu eingestellte, ausgelernte, Einzelhandelsverkäuferin. 2000 Euro brutto monatlich sind schon die höchste Gehaltsstufe. "Da bleibt nicht viel zum Leben übrig", sagt Angelika Wiese von Verdi mit Blick auf die etwa 25 000 im Düsseldorfer Einzelhandel Beschäftigten.

Harald Hammentgen und seine Kollegen sind dennoch fest entschlossen, für ihre Rechte zu kämpfen. "Vielleicht lassen wir uns auch einige andere Überraschungsaktionen als nur normale Streiks einfallen", sagt Heino-Georg Kassler.

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