Düsseldorf Geschenk-Ideen abseits der Massenware

Rund 10 000 Besucher wollten den ersten Design-Markt auf dem Böhler-Gelände sehen.

Düsseldorf: Geschenk-Ideen abseits der Massenware
Foto: Judith Michaelis

DaWanda, ein Online-Marktplatz für Selbstgemachtes und Unikate, veranstaltete am Wochenende seinen ersten Designmarkt in Düsseldorf. Rund 10 000 Besucher zog es zum Böhler-Gelände, wo 200 Aussteller aus ganz Deutschland selbst gemachte Kleidung, Schmuck, Accessoires, Taschen, Babyartikel, Spielzeug und Möbel präsentierten. Damit war der Markt beim Jubiläum zum Zehnjährigen der Onlineplattform fast doppelt so groß wie die vorherigen.

Für Kreative bietet DaWanda die Gelegenheit, ihre Produkte einem breiten Publikum anzubieten. Dass der Markt, der zuletzt in Wien und Frankfurt stattgefunden hatte, seinen Weg in die NRW-Landeshauptstadt gefunden hat, ist vor allem für junge Düsseldorfer Designer eine Gelegenheit, sich zu präsentieren.

„Als ich erfahren habe, dass der Designmarkt nach Düsseldorf kommt, habe ich sofort gesagt: Wir sind dabei“, sagt Annika Kelm. Die Düsseldorferin präsentierte unter anderem Taschen, Beutel und Kissen, die sie unter dem Namen „Unter Pinien“ selbst gestaltet und fertigt. Der Name ihres Labels ist eine Hommage an das Lebensgefühl Südfrankreichs, wo sie sich seit ihrer Kindheit inspirieren lässt.

Herzstück ihrer Kollektion sind ausgefallene Stoffe, die sie selbst designed. „Meine Motive skizziere ich von Hand, bearbeite sie am Computer, bringe sie dann wieder in die Wirklichkeit und drucke sie auf Papier, Stoff oder Holz“, so die selbstständige Designern. Alle ihre Produkte sind, das ist auf dem Designmarkt quasi selbstverständlich, von Hand im eigenen Land gefertigt.

Kelm hat Grafikdesign studiert und schnell gemerkt, dass die Arbeit in einem großen Unternehmen für sie nichts ist: „Dass man als Designer heute selbstständig arbeiten kann, ist für mich befreiend. Mir ist es sehr wichtig, dass man etwas tut, was einem wirklich Spaß macht“, sagt die 31-Jährige. Das Online-Portal und die von ihm veranstalteten Märkte seien gerade für den Einstieg ins Geschäft ungemein wertvoll. Immerhin bieten mehr als 380 000 Hersteller ihre Produkte auf der Plattform an. „DaWanda ermöglicht einem nicht nur einen erfolgreichen Geschäftsstart, sondern, wenn es gut läuft, auch ein rasches Wachstum“, so Kelm, dessen Label seit der Gründung 2012 stetig wuchs.

Inzwischen ist sie auch in Geschäften und bei Händlern in ganz Deutschland zu finden. Die Designplattform, die es Designern ermöglicht, einen eigenen Shop für seine Produkte zu gestalten, hat 7,3 Millionen Mitglieder und wird monatlich 20 Millionen mal geklickt. Selbst sieht sich das Unternehmen als die etwas andere Website, die die Anonymität herkömmlicher Verkaufsportale überwindet und die Menschen hinter den Produkten zeigt, Die Produkte sollen so wieder eine persönliche Note bekommen.

Auch bei Mo Freiknecht gibt es ausschließlich handgefertigte Produkte. Ihr Label „Knallbraun“ steht für selbst designte Druckgrafiken. Die oft aufwendigen Drucke entstehen in ihrem eigenen Atelier. Vom Entwerfen des Designs über das Schneiden der Linoleumplatten bis hin zum Druck vergeht oft eine Woche. Ihre Drucke, Karten und Tassen vertreibt sie online. Außerdem fährt sie zu Designmärkten in ganz Deutschland, um ihre Werke den Kunden direkt zu präsentieren: „Meine Grafiken verkaufen sich online sehr gut, aber erst wenn die Menschen sie direkt vor Augen haben, erkennen sie die Feinheiten und Details meiner Arbeiten.“

Dass sie mit dem DaWanda-Markt diesmal ein Heimspiel hatte, freut die 32-Jährige, die auf bis zu 25 Märkten im Jahr ausstellt, besonders: „Die Stimmung macht sehr viel aus, wenn die Leute gut gelaunt sind, kommt man leicht mit ihnen ins Gespräch.“ Generell seien Menschen, die sich für Design begeistern, sehr offen und interessiert. Denn das sei es schließlich auch, was sie verbindet: „Wer hierher kommt, sucht das Besondere und das Ausgefallene und schätzt die Arbeit, die hinter den Dingen steht. Viele suchen einfach etwas Außergewöhnliches jenseits der Massenproduktion“, stellt Freiknecht fest.

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