Düsseldorf Gerichtsprozess: Kirmes-Opfer hatte Todesangst

Student bettelte um sein Leben. 22-Jähriger wird immer noch psychologisch betreut.

Blick auf die Rheinkirmes (Foto 2016)

Blick auf die Rheinkirmes (Foto 2016)

Foto: Maja Hitij

Düsseldorf. „Ich hatte mit meinem Leben abgeschlossen“, erklärte ein 22-jähriger Student am Montag vor dem Landgericht. Er war nach der Kirmes im Juli vergangenen Jahres von drei Gangstern auf den Oberkasseler Rheinwiesen überfallen, zusammengeschlagen und mit einem Messer verletzt worden. Im Prozess gegen zwei Asylbewerber aus Serbien und Somalia schilderte das Opfer am Montag die schrecklichsten Stunden seines Lebens.

Das Trio hatte ihn gegen zwei Uhr morgens zunächst nach einer Zigarette gefragt und dann in ein abgelegenes Gebüsch gezerrt. Mit vorgehaltenem Messer forderten die Räuber die Pin-Nummer zur EC-Karte. „Ich hatte Todesangst und habe eine falsche Zahl genannt“, berichtete der 22-Jährige. Als zwei der Täter ohne Beute zurück vom Geldautomaten kamen, traten und schlugen die Männer ihr Opfer gegen den Kopf: „Dann habe sie sich darüber unterhalten ob sie mich umbringen sollen. Auf Englisch. Ich habe dann gesagt, dass sie mir doch bitte eine zweite Chance geben. Dann haben sie auf eine andere Sprache gewechselt.“

Beim zweiten Versuch kamen die Täter mit 330 Euro zurück. Da hatte der Student Angst, dass man ihn nun nicht mehr braucht und töten werde. Doch das Trio ließ den 22-Jährigen gefesselt, fast nackt und mit einer Socke geknebelt zurück. Gegen fünf Uhr morgens wurde er von einer Gruppe junger Leute gefunden und befreit.

Bis heute wird der junge Mann in der Notambulanz für Gewaltopfer betreut. In der Dunkelheit traut er sich allein nicht nach draußen und leidet dann unter Herzrasen. Der Prozess wird fortgesetzt.

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