Gericht: Mann hielt Polizisten für Rechtsradikale

Er riss Republikaner-Plakate ab und lieferte sich eine Verfolgungsjagd mit der Polizei.

Düsseldorf. Ein 27-jähriger Ingenieur hat sich eine Autoverfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Er habe die Polizisten mit Rechtsradikalen verwechselt, sagte er bei seinem Strafprozess vorm Amtsgericht: Am 2. Juni tobte der Kommunalwahlkampf. Die rechtgerichteten "Republikaner" hatten fleißig plakatiert und der Ingenieur mit einem Kumpel spontan beschlossen, die Plakate abzubauen. Dazu suchten sie sich ausgerechnet einen Grünstreifen der Bernburger Straße in Eller aus, der von Polizisten in Zivil observiert wurde.

Kaum lag das Rep-Plakat im Kofferraum des Volvos des Ingenieur, preschte der Einsatztrupp in zwei Zivilfahrzeugen heran. Die jungen Männer hielten die Polizisten für Rechtsradikale und ergriffen die Fluch in Richtung Oberbilk.

Während der Ingenieur das Auto steuerte, rief der Beifahrer per Handy bei der Polizei an: Man werde von zwei Autos voll mit Anhängern der Reps verfolgt. Er gab die Kennzeichen der zivilen Polizeiautos durch.

Auch die Polizisten hatten ihre Kollegen alarmiert. Immer wieder vollführte der Ingenieur panische Manöver. Erst eine reguläre Straßensperre aus Streifenwagen konnte den Volvo stoppen. Er rammte einen Polizei-Passat und brachte ihm einen Lack-Kratzer bei - 600 Euro Sachschaden.

Der 27-jährige Fahrer stand wegen Fahrerflucht, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Nötigung vor Gericht. Der Richter verurteilte ihn wegen Fahrerflucht zu 1650 Euro Geldstrafe und drei Monaten Fahrverbot. Die restlichen Verfahren stellte er ein.

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