Gericht: Hat die Ex-Freundin den Hund entführt?

Die Gerresheimerin behauptet, dass der Münsterländer ausgerissen ist.

Düsseldorf. Wo ist Nico? Das will ein 42-jähriger Mönchengladbacher seit zwei Jahren von seiner Ex-Freundin wissen. Diese hatte den braun-weißen Hund in Pflege. Doch am 3. Februar 2008 soll sich der damals zwölfjährige Münsterländer beim Gassigehen losgerissen haben und verschwunden sein. Das glaubte Nicos Herrchen nicht und zeigte sie an. Am Mittwoch sollte sich die 42-Jährige und ihre 64-jährige Mutter wegen Unterschlagung vor dem Amtsgericht verantworten. Die Frauen hatten gegen Strafbefehle in Höhe von je 900 Euro Einspruch eingelegt.

Nicos Herrchen und die Gerresheimerin waren liiert. Als der Mann Anfang 2008 nach Frankfurt/Main reiste, weil seine Tante ins Altersheim musste, gab er Nico bei der Frau zur Pflege. Aus Frankfurt brachte er Reda mit, den Hund der Tante. Nico blieb zunächst in Gerresheim. Doch am Sonntagmorgen, 3. Februar, konnte er die Frau per Telefon nicht erreichen, ahnte Schlimmes und eilte nach Gerresheim. Dort traf er weder auf die Frau noch fand er den Hund. Bis sie ihn anrief und erklärte, Nico sei am Morgen beim Spaziergang mit ihrer Mutter ausgerissen.

In der Folge suchte der Mann verzweifelt nach Nico, hängte 1000 Flugblätter in Gerresheim aus, schaltete Zeitungsannoncen. Bis die Frau bei einem Telefongespräch zugegeben haben soll, dass sie Nico behalten habe. Er zeigte sie an. Ob der inzwischen 14-jährige Hund noch lebt, wisse er nicht, gehe aber davon aus, dass er in diesem Fall noch bei der Ex wäre. "Als ich im April mit ihr telefonierte, hörte ich ihn zum letzten Mal im Hintergrund bellen."

Die 64-jährige Mutter bestritt, dass ihre Tochter den Hund entführt hat: "Wir hatten Nico auch gern. Doch er ist nunmal weg." Weil die Tochter nicht zum Gerichtstermin am Mittwoch erschien, wurde ihr Einspruch gegen den Strafbefehl zurückgewiesen. Das Verfahren gegen die Mutter wurde bis auf Weiteres zurückgestellt.

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