Gericht: Ex-Banker freigesprochen

Beweise unzureichend für Betrugsvorwurf.

Düsseldorf. Beim Geld hört die Freundschaft auf. Das zeigt der Fall eines ehemaligen Bank-Filialleiters (59), der am Donnerstag wegen Betrugs vor Gericht stand. Ein inzwischen 80-jähriger Politik-Berater hatte ihn bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, weil der Banker ihm angeblich 20000 Euro schulde.

Die Männer kannten sich seit über zwölf Jahren. Der Banker betreute den Politik-Berater in Kreditsachen. "Über die Jahre entstanden freundschaftliche Beziehungen", bestätigten beide.

Uneinigkeit herrschte jedoch über die angebliche Darlehensgewährung vom 14. April 2003. Der Bankkaufmann sagte: "Es gibt kein Darlehen und keinen Darlehensvertrag." Einen Vertrag gebe es zwar nicht, wohl aber habe ihn der Banker um 20000 Euro gebeten, beharrte der Berater. "Ich habe ihm ganz im Vertrauen Bargeld gegeben. Doch als ich Jahre später auf Rückzahlung pochte, tat er, als wisse er von nichts." Der Richter kommentierte befremdet: "Normalerweise leiht doch die Bank dem Kunden das Geld und nicht umgekehrt."

Die Darlehensaffäre und weitere bei der Bank angestellte interne Ermittlungen hatten den Bankkaufmann seinen Posten gekostet. Für eine strafrechtliche Verurteilung reichten die Beweise aber nicht aus und der Richter sprach ihn vom Vorwurf des Betrugs frei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort