Geisterstrecke Toulouser Allee: Können neue Schilder helfen?

WZ-Leser Ulrich Fuxen hat Schilder kreiert, damit die neue Straße auch genutzt wird.

Düsseldorf. Seit Mitte Dezember verbindet die Toulouser Allee den Wehrhahn mit der Münsterstraße. Sie soll dabei nicht nur das Wohngebiet Quartier Central erschließen, sondern auch die Innenstadt verkehrstechnisch entlasten. Doch die Realität sieht anders aus. Auch nach Monaten gehört die vierspurige Allee zu den Ruhezonen der Stadt, während sich auf den übrigen Straßen kaum etwas verändert hat.

Für Anwohner Ulrich Fuxen Grund genug, sich Gedanken zu machen, wie die „schöne neue Straße“ populärer werden könnte. Denn eines steht fest: Wer in der Gegend wohnt oder häufig dort vorbeikommt, wird die Vorzüge der rund zwei Kilometer langen Toulouser Allee — keine kreuzende Straße, kein Fußgängerüberweg, gute Ampelschaltung — nicht mehr missen wollen.

Für Ulrich Fuxen liegt es an der Beschilderung. „Wer sollte am Derendorfer Bahnhof aus Richtung Derendorf kommend versucht sein, rechts auf die Toulouser Allee aufzufahren?“, fragt der 70-Jährige und gibt die Antwort gleich selbst: „Niemand, wenn sich die Schilder nicht ändern.“ Also setzte sich der ehemalige Verlagshersteller hin und kreierte eigene Straßenschilder.

Für Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, sind die Vorschläge aber keine Alternative zur jetzigen Beschilderung. Natürlich ist auch ihrem Amt nicht entgangen, dass die Allee bislang wenig befahren wird, doch die Gründe seien andere. Zum einen ist sie noch nicht fertig. Der Bau des Teilstücks vom Wehrhahn zur Heinrich-Ebert-Straße beginnt erst im Herbst. „Danach sollen dort täglich 23 500 Autos fahren“, sagt Blome. Wie viele es aktuell sind, ist nicht bekannt.

Zum anderen sei die Straße zu neu, um in allen Navigationssystemen aufzutauchen. Außerdem sollen Autofahrer nicht durch zu viele Schilder überfordert werden. Zudem gefällt Blome der Inhalt der Vorschläge nicht. „Wir haben bewusst keine Schilder für den Durchgangsverkehr“, sagt sie mit Blick auf Fuxens Ideen, die Wege zur A 46 und zur Universität zeigen. Blome: „Dann wäre das Zentrum noch voller.“ So wird Fuxen wohl noch länger auf die leere Allee schauen.

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