Geisel bezieht sein Büro — und trifft sich mit Dirk Elbers

Amtsinhaber und Nachfolger sprachen 90 Minuten unter vier Augen und in „guter Atmosphäre“.

Geisel bezieht sein Büro — und trifft sich mit Dirk Elbers
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Bevor der designierte Oberbürgermeister Thomas Geisel Donnerstag Mittag sein provisorisches Büro am Rathausufer bezog, hatte er ein anderthalbstündiges Gespräch im Rathaus. Und zwar nicht mit irgendjemandem — sondern mit dem noch amtierenden OB Dirk Elbers.

Erstmals seit dem Stichwahlabend trafen sich die beiden, und was man nachher hörte, klang doch recht versöhnlich. Geisel gab selbst Auskunft: „Es war ein wirklich ordentliches, gutes Gespräch. Ich habe keinerlei Zweifel, dass es zu einer vernünftigen Amtsübergabe kommt.“ Auch aus dem Umfeld von Elbers war ein positives Fazit zu vernehmen, die Atmosphäre sei sehr angenehm gewesen. Inhaltlich soll es unter anderem um Personalia gegangen sein (das OB-Büro umfasst über 80 Stellen), außerdem hat Elbers seinem Nachfolger Tipps für die Eingewöhnungsphase gegeben.

Klar ist indes, dass Elbers bis zum 1. September im Amt bleibt. Gestern leitete er die Sitzung des Ältestenrates, der an der Tagesordnung für die konstituierende Ratssitzung nächsten Donnerstag feilte. Und eben die wird Elbers ebenfalls leiten.

Derweil hat sich Geisel — unter Beteiligung eines großen Medienaufgebotes — in seinen provisorischen Räumen in der dritten Etage eingerichtet. Auf den Schildern der Zimmer 310 bis 312 steht „Oberbürgermeister“, und dahinter in Klammern: „gewählter“. Zwei Sekretärinnen arbeiten für ihn, eine davon hat Geisel gleich aus seinem Wahlkampfteam geholt. Wenn er aus dem Fenster an der Uferpromenade schaut, sieht er den Rhein und aktuell den Aufbau der Kirmes.

Ob es im Stadtrat zu einem Ampelbündnis kommt, bleibt unterdessen unklar. Die Sondierungsrunde am Mittwochabend dauerte fünf Stunden, alle Themenbereiche kamen dran — außer den Finanzen. Die wollen SPD, Grüne und FDP am Samstag behandeln, wobei die SPD da allein dastehen könnte. Im Rat steht eine klare Mehrheit für den Erhalt der Schuldenfreiheit, inklusive Gelb und Grün. „Insgesamt gibt es auf jeden Fall mehr Konsens als Dissens“, formulierte ein Teilnehmer der Ampel-Runde. Nächste Woche könnte dann die Aufnahme offizieller Koalitionsverhandlungen der drei Parteien verkündet werden.

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