Gasalarm in Unterbach: Drei Häuser evakuiert

Bei Tiefbauarbeiten ist eine Leitung beschädigt worden.

Düsseldorf. Eigentlich wollte Getraud Becker ein Schläfchen machen nach dem Mittagessen. Jetzt sitzt sie im roten Bus der Feuerwehr, hält einen mit Kaffee gefüllten Pappbecher in ihren Händen und wartet. Darauf, dass sie bald wieder zurück in ihre Wohnung an der Gerresheimer Landstraße darf. „Das war schon ein ziemlicher Schreck, als die bei mir so laut geklopft haben“, erzählt die 75 Jahre alte Frau. Zunächst habe sie gedacht, dass es nebenan brennt.

Doch der Grund, warum die rund 30 Feuerwehrmänner in Unterbach angerückt sind, ist ein anderer: Bei Tiefbauarbeiten im Auftrag der Stadtwerke ist am Freitag gegen 12.45 Uhr eine Gasleitung an der Ecke Gerresheimer Landstraße/Seestraße beschädigt worden. Nach Angaben von Feuerwehr-Sprecher Hans Jochen Hermes ist daraufhin „ein explosives Gas-Luftgemisch“ ausgeströmt. Drei Mehrfamilienhäuser, in denen sich zu diesem Zeitpunkt 24 Personen aufhielten, wurden sofort evakuiert. Erst als das Leck gegen 17 Uhr gestopft war, durften die Bewohner wieder in ihre Wohnungen zurück. Zudem wurde in Häusern an der Vennstraße und am Seeweg vorsorglich der Strom abgestellt — laut Hermes, um eine Explosion durch die mögliche Entstehung von Funken zu verhindern.

Neben der Feuerwehr waren auch dutzende Techniker der Stadtwerke vor Ort, die das Leck abdichteten. Eine aufwendige Prozedur. „Die Leitung ist elf Zentimeter dick, um sie wieder abzudichten, wird ein Luftkissen eingesetzt“, erklärte Sprecherin Christina Näckel. Doch bevor das geschah, musste die Straße zunächst von zwei Seiten aufgegraben werden, um an die Leitung zu gelangen.

Die evakuierten Unterbacher wurden in einem Bus der Feuerwehr untergebracht. Von Verärgerung aber keine Spur. „Die geben sich unheimlich Mühe“, sagte Becker. Der erste Schreck ist schnell vergessen. „Das ist schon in Ordnung so. Das ist ja besser, als wenn man zurückkommt und die Häuser nur noch in Schutt liegen“, meinte die alte Dame.

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