Gartenhallenbad öffnet Badespaß in Düsseldorf mit Blick auf den Rhein

Heerdt/Oberkassel · 2015 schloss das Gartenhallenbad Oberkassel, nach den Sommerferien soll der Betrieb im Nachfolgebad an der Pariser Straße starten.

 Dagmar Ringes-Faßbender leitet das neue Bad Rheinblick 741. Hier steht sie auf dem Drei-Meter-Sprungturm.

Dagmar Ringes-Faßbender leitet das neue Bad Rheinblick 741. Hier steht sie auf dem Drei-Meter-Sprungturm.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Anfang Februar 2015 machte die Bädergesellschaft Düsseldorf das Schwimmbad in Oberkassel dicht. Es gab statische Probleme, es drohte Einsturzgefahr. Nach sechseinhalb Jahren wird Ende August/Anfang September einige Meter weiter das neue Hallenbad eröffnen, dann ist, pardon, im Linksrheinischen die Durststrecke ohne eigenes Bad endlich vorbei. Schon jetzt zeichnet sich der Sonderstatus dieses Bades ab: Direkten Rheinblick hat sonst kein Hallenbad in der Landeshauptstadt, der Blick auf den Strom geht über den Deich zwischen Bäumen hindurch. „Ich kenne kein Bad, das einen solchen Ausblick hat“, schwärmt Dagmar Ringes-Faßbender.

Die Leiterin des neuen Schwimmbades ist seit 34 Jahren bei der Bädergesellschaft, sie hat im Wellenbad an der Grünstraße angefangen. Sie kennt die Bäderlandschaft also aus dem Effeff. Vater Rhein spielte eine große Rolle bei der Gestaltung des Bades an der Pariser Straße. Es heißt nach dem Rheinkilometer, an dem es liegt, Rheinblick 741. Die organische Form des Gebäudes insgesamt soll an einen Rheinkiesel erinnern, es nimmt also die mächtige Bewegung des Wassers auf.

Der Endausbau läuft in diesen Tagen auf Hochtouren, überall hängen Kabel aus den Wänden. Schlösser, Föngeräte, all das fehlt noch und Möbel aller Art ebenso. Sie kommen erst nach dem Großreinemachen. An der Pariser Straße 41 ist ein Multifunktionsbau entstanden, der nach und nach in Betrieb geht. Die Verwaltungsstelle des Stadtbezirks 4 (Ober- und Niederkassel, Lörick, Heerdt) hat seine Räume bereits bezogen. Im Foyer des Erdgeschosses dominiert das imposante Treppenhaus, dessen Wände weitgehend nackten Beton zeigen, hier wird die vorherrschende Farbe des Bades bereits inszeniert. Ein kräftiges Lila findet sich fast überall auf den Etagen.

Vom Foyer aus, in dem zur Freude der vielen Bauarbeiter bereits ein gut bestückter Süßigkeitenautomat steht, geht es in die Technikräume des Bades, aber auch zu einem großen Gymnastikraum, der über das Sportamt bespielt wird und auch angemietet werden kann. Außerdem wird in einem weiteren Bereich ein privater Physio-Anbieter unter andere Massagen durchführen, sechs Anwendungsräume können genutzt werden. Das Schwimmbad liegt in der ersten Etage. Es kann über das Treppenhaus, aber auch per Aufzug erreicht werden.

Barrierefreiheit im gesamten Bad und ein Geschäft für Bademoden

Das ganze Bad ist barrierefrei, es gibt auch Behindertenumkleiden. Der Kassenbereich ist mit einer großen Glasscheibe geschützt, die Durchreichen sind klein, Corona hat bleibende Spuren hinterlassen. Ein kleines Geschäft für Bademoden ist ebenfalls vorhanden, es hat sogar eine Umkleide. Beim Gang zu einer der Umkleiden fürs Schwimmen geht der Blick dann schon zum Rhein, und wer einen der 288 Schränke abgeschlossen hat und in die Halle gelangt, kann pur genießen. Im neuen Bad entspannt halt nicht nur das Schwimmen, sondern auch der Blick. „Das hat etwas Meditatives“, sagt Ringes-Faßbender, die zum Rausschauen schon einen Lieblingsplatz am Fenster hat.

Herausgucken kann man aber von anderer Stelle: Rund um das abgetrennte Kursbecken (15 mal acht Meter) ist eine Steinbank gezogen, von der man nicht nur das 25-Meter-Becken samt Sprungturm im Blick hat, sondern auch den Kinderbereich. Der ist von den Farben her sehr freundlich gestaltet, auch hier spielt der Rhein eine Rolle, denn er fließt en miniature höchstselbst durch diesen Planschbereich. Und weil er die Kinder mag, lässt er sich sogar stauen.

Viele Kurse soll es geben im Rheinblick 741, auch Gesundheitskurse, die die Krankenkasse mit bezahlt. Extra zugänglich ist der Veranstaltungsbereich mit großem Saal für 200 Personen im 2. Obergeschoss, ebenso die Gastronomie mit Außenterrasse, deren Pächter noch nicht feststeht.

Die Öffnungszeiten sind noch in der Schlussabstimmung, wahrscheinlich wird montags bis freitags von 6 bis 21 Uhr geöffnet und am Wochenende von 7 bis 15 Uhr.

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