Gap 15 muss im grünen Sicherheitsnetz bleiben

Es gibt offenbar mehrere Ursachen für die geplatzte Scheibe. Mietminderungen werden angestrebt.

Düsseldorf. Das grün verhüllte, elegante Hochhaus vor strahlend blauem Herbsthimmel bot am Freitag einen leicht bizarren, auf jeden Fall aber schönen Anblick. Im „Gap 15“ am Graf-Adolf-Platz hingegen macht sich allmählich Unruhe, ja Unmut breit. Denn nach dem Platzen einer Fensterscheibe in der 16. Etage im Juli, schauen die rund 750 Büroarbeiter nach wie vor auf das grüne Sicherheitsnetz — und ein Ende ist immer noch nicht abzusehen. Was angesichts der normalerweise bestechenden Aussicht auf die Stadt zumindest in den oberen Etagen umso ärgerlicher ist.

Immerhin sind die Untersuchungen des Gutachters zur Schadensursache vorerst abgeschlossen, teilte am Freitag die Deka Immobilien, Besitzerin des 90-Meter-Hauses, mit. „Jetzt werden die Ergebnisse schriftlich aufgearbeitet. Es konnten mehrere mögliche Ursachen identifiziert werden, die zum Platzen der Scheibe geführt haben könnten“, sagte eine Sprecherin von Deka in Frankfurt. Darüber spreche man jetzt mit den am Bau des Gebäudes beteiligten Unternehmen. Weitere Details, auch was die Kosten betrifft, könne man erst bekanntgeben, wenn die Ursache zweifelsfrei erwiesen sei.

Mieter der Büros im Gap 15 ist die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatergesellschaft „Ernst & Young“. Deren Sprecher möchte zur „Einnetzung“ keine Stellung beziehen, und sagt nur: „Wir stehen in Verhandlungen mit dem Eigentümer.“ Dabei freilich geht es längst auch um etwaige Mietminderungen. Nach Informationen der WZ ist das auch für Untermieter von Ernst & Young im Hause eine angestrebte Option. Im Übrigen gibt es nach wie vor Leerstände in dem Glaspalast, die sich angesichts der unklaren Sicherheitslage so schnell nicht werden füllen lassen.

Das ellipsenförmige Hochhaus war bereits mehrfach in den Schlagzeilen. 2005 ließ das Sturmtief „Ingo“ ein Fenster samt Alurahmen und Rolle in die Tiefe knallen; 2009 wurde eine Scheibe nach dem Putzen nicht wieder richtig befestigt. Nach einem Windstoß schlackerte sie in ihrer Aufhängung, bis die Feuerwehr sie sicherte.

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