Für Guttenberg galt Sicherheitsstufe 1

Der Verteidigungsminister machte im Henkelsaal Wahlkampf für die CDU.

Düsseldorf. Ein so großes Polizeiaufgebot wie am Dienstagmittag hat man auf der Ratinger Straße lange nicht mehr erlebt. Die Uniformierten mussten aber keine Randalierer bekämpfen, sondern einen Politiker absichern, für den Sicherheitsstufe 1 gilt: Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

Als der CSU-Politiker um 12.45 Uhr in der gepanzerten Limousine vorfuhr, umringte ihn sogleich ein halbes Dutzend Leibwächter. Begrüßt wurde der Freiherr von und zu zunächst von Oberbürgermeister Dirk Elbers und seiner Frau Astrid, dahinter stellten sich die vier Landtagskandidaten der CDU an und ließen sich möglichst auch gleich mit dem aus Berlin eingeflogenen Politstar fotografieren.

Drinnen, im drückend warmen Saal erwarteten 400 CDU-Anhänger den populären Verteidigungsminister. Und Guttenberg enttäuschte sie nicht: rhetorisch schwungvoll und beschlagen kam seine 40-Minuten-Rede daher. Der Mann weiß offenkundig genau, was die schwarze Partei-Seele bewegt und berührt.

Zum Beispiel die Aufforderung, sich weniger an Stimmungen und Umfragen zu orientieren, als am eigenen Wertegerüst. Oder: "Politik ist in erster Linie Dienstleistung für die Bürger. Und in dem Wort stecken ,dienen’ und ,leisten’", rief er und erntete Jubel.

Als direkter Wahlkampfhelfer sah der Minister sich weniger, NRW-Themen sparte er aus - allenfalls nannte er Ministerpräsident Rüttgers einen "konstruktiven Sturkopf", auf den man sich verlassen könne.

Natürlich sprach er über Afghanistan und verlangte mehr Rückendeckung für die Soldaten der Bundeswehr. Am Ende sorgte dies Bekenntnis für Begeisterung: "Ich werde dafür kämpfen, dass die Kreuze in den Klassenzimmern bleiben können."

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