Umwelt Fünf Lehren aus dem Nachhaltigkeitspreis für den Alltag

Düsseldorf · Heute wird im Maritim der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. Von den Nominierten lässt sich etwas lernen.

 Björn Amend und Eva Wenndorf betreiben den Laden „Unverpackt“ an der Rethelstraße.

Björn Amend und Eva Wenndorf betreiben den Laden „Unverpackt“ an der Rethelstraße.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Vor prominenten Gästen wie Schauspieler Richard Gere und Musiker Rea Garvey wird am Freitagabend der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. Die Auszeichnung geht an Unternehmen, Initiativen und Personen, die sich für eine bessere Umwelt einsetzen. Die Nominierten zeigen, dass man schon mit kleinen Dingen etwas verbessern kann. Die fünf Lehren aus dem Nachhaltigkeitspreis:

Mehr Fahrrad fahren Münster wird in der Kategorie „Nachhaltigste Großstädte 2019“ ausgezeichnet. Ein Grund dafür ist der hohe Anteil an Radfahrern. „Die umweltfreundliche Mobilität wird mit einem gut ausgebauten Radwegenetz, Abstellmöglichkeiten und Serviceangeboten gefördert“, heißt es in der Preis-Begründung. All diese Punkte erfüllt Düsseldorf nur in Teilen. Dennoch hat sich die Situation für Radfahrer in den vergangenen Jahren mit mehr Radwegen und Abstellmöglichkeiten verbessert.

 Fahrrad fahren kann eine gute Alternative zum Auto sein – zum Beispiel mit einem der Leihrad-Anbieter.

Fahrrad fahren kann eine gute Alternative zum Auto sein – zum Beispiel mit einem der Leihrad-Anbieter.

Foto: ale

Verpackungsmüll reduzieren Für den Next Economy Award ist das Start-up Bio-Lutions nominiert. Das junge Unternehmen produziert Verpackungsmaterialien und Einweggeschirr aus Agrarresten. Auch in Düsseldorf gibt es viele Möglichkeiten, um beim Einkaufen weniger Müll zu produzieren – zum Beispiel durch Besorgungen bei einem der drei Unverpackt-Läden. Dort kann man selbst Tüten und Dosen mitbringen, um Lebensmittel in der gewünschten Menge abzufüllen. In Düsseldorf gibt es die Flinse in Flingern (Lindenstraße 165), Unverpackt in Düsseltal (Rethelstraße 111) und Pure Note in Bilk (Brunnenstraße 30). Auch mit einem Einkauf auf dem Rheinischen Bauernmarkt, der dienstags bis samstags in Oberbilk, Unterbilk, Pempelforf oder Heerdt stattfindet, lässt sich Müll vermeiden. Zudem kommen die Produkte auch noch aus der Region.

Nachhaltiger telefonieren Nach zwei bis drei Jahren wechseln viele Nutzer ihr Smartphone. Das alte bleibt oftmals ungenutzt liegen und wird schließlich Sondermüll. Die Shift GmbH, ebenfalls nominiert für den Next Economy Award, setzt daher auf aufrüstbare Handys, die länger genutzt werden können. Sind Teile zu langsam oder defekt, können sie vom Nutzer selbst ausgetauscht werden. Bei den meisten großen Herstellern ist das nicht möglich. Die mit dem Betriebssystem Android arbeitenden Smartphones gibt es ab 444 Euro. Wer dennoch lieber auf Apple, Samsung oder andere große Hersteller setzt, kann das alte Telefon auch bei Diensten wie rebuy.de oder wirkaufens.de verkaufen.

Gegen Lebensmittelverschwendung helfen Zu viele Lebensmittel landen im Müll. Das für den Next Economy Award nominierte Unternehmen Sirplus verkauft überschüssige, aber noch genießbare Lebensmittel online. Wem die Internet-Bestellung zu umständlich ist, kann in Düsseldorf auch auf anderem Weg Lebensmittel „retten“. Die App „Too Good To Go“ listet Restaurants, Bäckereien und Supermärkte auf, die übrig gebliebene Gerichte oder Lebensmittel zu reduzierten Preisen abgeben.

 Mit der App „Too Good To Go“ kann man in Restaurants vergünstigt Gerichte kaufen, die nicht mehr gebraucht werden.

Mit der App „Too Good To Go“ kann man in Restaurants vergünstigt Gerichte kaufen, die nicht mehr gebraucht werden.

Foto: Too Good To Go

Grüner Feiern Rheinländer sollen ja gerne feiern. Auch dabei kann man nachhaltig sein. Wie, das wollen die Veranstalter des Nachhaltigkeitspreises vormachen. Unter anderem besteht das Dinner aus Bio-Produkten, die möglichst regional und saisonal sind. Für die Veranstaltung wird Ökostrom genutzt, und der blaue Teppich, über den die Prominenten laufen, besteht aus regenerierten Wertstoffen. Für die eigene Party braucht es sicher keinen spezielles Geläuf, aber Gläser und Geschirr statt Plastik und Pappe helfen, den Müllberg klein zu halten. Auch Pfand- statt Eingwegflaschen sind ein kleiner Beitrag zum grünen Feiern.

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