Sexistische Werbung? Streit um „Füchschen“ Plakate - Chef Peter König nach Sexismus-Vorwürfen von CDU enttäuscht

Düsseldorf · Die Fraktionssprecherinnen von CDU, SPD, FDP und Grünen kritisieren das neueste Werbeplakat der Brauerei Füchschen. Brauerei-Chef Peter König wehrt sich und ist enttäuscht.

 Mit ihrem aktuellen Werbeplakat hat sich eine Düsseldorfer Hausbrauerei Kritik auch aus der Politik eingehandelt.

Mit ihrem aktuellen Werbeplakat hat sich eine Düsseldorfer Hausbrauerei Kritik auch aus der Politik eingehandelt.

Foto: dpa/Oliver Auster

Aus dem Landtag gib es jetzt Nachschub in der Debatte um die jüngsten Werbeplakate der Hausbrauerei Füchschen, bei der sich eine Füchsin auf dem Grill räkelt und darunter der Spruch steht: „Medium rare oder richtig durch nehmen?“ Bild und Text hatte vor allem, aber längst nicht nur, Elisabeth Wilfart, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, als eindeutig sexistisch kritisiert. Jetzt legen die Fraktionssprecherinnen von CDU, SPD, Grüne und FDP im NRW-Gleichstellungsausschuss in einem Brief an Brauerei-Chef Peter König nach.

Schon mehrfach seien Fuchs oder Füchsin als Werbefiguren provokant und frech dahergekommen, „doch bei ihrem letzten Werbeplakat haben Sie aus unserer Sicht die Gratwanderung nicht geschafft“, schreiben die Politikerinnen. Denn das Plakat sei mehr als nur schlüpfrig. So solle der Schwenkgriff, auf dem die Füchsin sitzt, offenkundig an eine Liebesschaukel erinnern. Und als sei diese Bildsprache nicht eindeutig genug, lege der Werbetext noch mal deutlich nach. „Bei diesem Plakat gibt es sicherlich keine zwei Meinungen: Die Inszenierung der Füchsin als reines Sexobjekt ist offenkundig“, schreiben die Abgeordneten.  „Ja, Werbung darf auch provozieren, aber Frauen zu Objekten zu machen ist eben keine lustige Provokation, sondern schlicht sexistisch“, sagt Josefine Paul (Grüne).

König hatte Krititk an der Kampagne zurückgewiesen

Frauen dürften nicht mehr zu Sexobjekten herabgewürdigt werden. Paul: „Ich hoffe, dass die Brauerei aus diesem PR-Desaster lernt und in Zukunft auf freche Werbung statt auf schale und abgestandene Altherrenwitze.“

Wie berichtet, hatte Füchschen-Chef König vor zwei Wochen die Kritik an der Werbekampagne als maßlos zurückgewiesen. „Da hatten wir doch schon ganz andere Sprüche“, sagte er, und: „Wenn so was nicht mehr geht, dann wird Düsseldorf unlustig.

Die Düsseldorfer Altbier-Brauerei „Füchschen“ ist bekannt für comicartige Werbung, in der gemalte Füchse mit flotten Sprüchen kombiniert werden.

Peter König sagte am Samstag, er habe den Brief noch gar nicht bekommen und aus den Medien davon erfahren. Dass er als CDU-Mitglied nicht mal von seiner eigenen Partei vorgewarnt worden sei, mache ihn betroffen: „Ich hatte ja nicht mal die Möglichkeit, zu antworten.“ Die Werbung selbst hätten bei der verantwortlichen Agentur auch junge Frauen mitgestaltet. „Gäste und Kunden haben auch kein Problem damit.“ Daher werde er die Werbung auch nicht ändern: „Dann könnte man ja alles in Frage stellen.“

 Die umstrittene Füchschen-Werbung.

Die umstrittene Füchschen-Werbung.

Foto: Screenshot/Füchschen
(mit dpa-Material)
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