Düsseldorf Fristlose Kündigung: Ärger um Bistro am Tanzhaus NRW

Die Tanzhausleitung und der Pächter des Bistros haben sich überworfen. Es geht um unbezahlte Rechnungen.

Düsseldorf: Fristlose Kündigung: Ärger um Bistro am Tanzhaus NRW
Foto: kus

Düsseldorf. Die Kronleuchter liegen auf dem Boden, Besucher drücken sich am Schaufenster die Nase platt — „Dean’s Bistro“, Café und Restaurant am Tanzhaus NRW, ist geschlossen. Tanzhausleitung und Pächter Dean Pinut haben sich überworfen, aus dem Streit ist eine juristische Angelegenheit geworden. Zum Hintergrund: Dem Betreiber der gastronomischen Einrichtung wurde fristlos gekündigt. Er soll monatelang seine Pacht nicht gezahlt haben, es geht angeblich um mehr als 20 000 Euro. Tanzhaus-Direktorin Bettina Masuch bestätigt die fristlose Kündigung.

Das hübsche Bistro — mit Außenterrasse und Galerie großräumig gestaltet — bewirtet Künstler und Besucher von Tanzhaus und Capitol Theater. Theoretisch sind das ideale Voraussetzung für einen lebendigen Treff in kulturgeprägter Umgebung. Allerdings ist die Location nicht leicht zu bespielen, denn in Ferienzeiten, zumal im Sommer, wenn Kurse und Vorstellungen im Tanzhaus pausieren, lässt der Publikumsverkehr deutlich nach. Deswegen wurde die Pacht in der Vergangenheit kontinuierlich gesenkt. „Gerade weil wir wissen, dass es ein schwieriger Standort ist“, sagt Masuch.

Dean Pinut betreibt das Café seit 2013. Offenbar war er schon einmal in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Im September 2016 erhielt er die Kündigung. Ausgerechnet mit dem Start der Tanzmesse, von welcher er sich, wie er sagt, gute Einnahmen erhoffte. Da die Kündigung in die Zeit der Vorstandswahlen am Tanzhaus fiel, musste sie im Februar 2017 erneuert werden. Pinut wertet dies als Unstimmigkeit zwischen Vorstand und Tanzhausleitung. Masuch jedoch widerspricht: „Wir waren uns einig, die erneute Kündigung war reine Formsache.“

Eine Zeit lang, sagt Pinut, habe er versucht weiterzukämpfen. Es sei jedoch schwierig gewesen. Zumal, so sein Vorwurf, die Tanzhausleitung ihm Steine in den Weg gelegt habe und teilweise Bewirtungsgeschäfte bei ihm nicht mehr in Auftrag gab. Bettina Masuch hält dagegen: „Die Zusatzbewirtung war nie Vertragsgegenstand. Auch haben wir mehrfach versucht, uns mit Herrn Pinut gütlich zu einigen und sogar angeboten, ihm mit unseren Forderungen entgegenzukommen.“

Für das Tanzhaus, das von der Stadt subventioniert wird, bedeuten die Pacht-Einnahmen des Bistros bares Geld, das in den Haushalt einfließt. „Das ist kein Extra“, sagt Masuch. „Mit dem Geld arbeiten wir.“ Bis zum 15. Mai soll das Bistro geräumt werden. Ein neuer Pächter sitzt bereits in den Startlöchern. Zurzeit arbeitet das Tanzhaus an einer Übergangslösung.

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