Weitere Opfer vermutet : Frauen mit K.O.-Tropfen in Düsseldorf betäubt und in Krefeld vergewaltigt
Düsseldorf Vier Männer sollen die Opfer in einer Diskothek in der Düsseldorfer Altstadt abgeschleppt und schließlich in Krefeld missbraucht haben. Davon wurden auch noch Handy-Filme gemacht.
Für mindestens zwei Frauen endete die Party in einer Altstadt-Diskothek als Horror-Trip. Vier junge Männer sollen dort über Monate ihre Opfer ausgesucht, betäubt und nach Krefeld entführt haben. Dort wurden die Frauen stundenlang missbraucht und misshandelt. Wie Staatsanwalt Sebastian Noé erklärte, gehe man davon aus, dass es weitere Opfer gibt., die sich bisher noch nicht gemeldet haben. Marion Heyers vom Kriminalkommissariat Vorbeugung rät den Betroffenen dringend, zur Polizei zu gehen, zumindest aber die Spuren sichern zu lassen.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war eine Vergewaltigung am 20. März in einer Krefelder Wohnung. Dort war eine 21-jährige Duisburgerin von einer Männergruppe missbraucht worden. Zunächst konnten die vier Verdächtigen im Alter von 24 bis 29 Jahren ermittelt werden, drei von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Sie hatten die Vergewaltigung mit ihren Handys gefilmt. Die 21-Jährige konnte später von der Staatsanwaltschaft ermittelt werden. Inzwischen ist auch ein zweites Opfer identifiziert.
So fanden die Fahnder heraus, dass die Gruppe offenbar gezielt eine Diskothek in der Altstadt angesteuert hat. Dort stellten die Täter sich jungen Frauen als „Jamal“, Sammy“, „Momo“, „Memo“ oder „Bilal“ vor. Es gelang ihnen, die Opfer dazu zu bringen, mit nach Krefeld zu fahren. Möglicherweise nicht ganz freiwillig. „Wir haben den Verdacht, dass dabei K.O.-Tropfen benutzt wurden“, so der Staatsanwaltschaft.
Die Vergewaltigungen sollen sich dann entweder in Wohnungen oder in Hotels abgespielt haben. Dabei wurden die Zimmer auf die Namen der Opfer angemeldet. Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erlebten die Opfer dort ein stundenlanges Martyrium, wurden nicht nur von mehreren Tätern missbraucht, sondern auch geschlagen.
Möglicherweise war die Gruppe auch schon länger aktiv
Ob die Fahnder durch die Handy-Filme von weiteren Taten wissen, wollte Sebastian Noé aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bestätigen. Die bisher bekannten Fälle haben sich im Februar und März diesen Jahres ereignet. Es sei aber nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch schon vorher aktiv war.