Französische Eleganz: Hermès als Zugpferd für die Westseite der Kö

Am Mittwoch eröffnet das Mode-Label sein 350 Quadratmeter großes Geschäft im Girardet-Haus an der Königsallee.

Französische Eleganz: Hermès als Zugpferd für die Westseite der Kö
Foto: Hendrik Ballhausen/dpa

Düsseldorf. Eigentlich war der Um- und Einzug bereits für den vergangenen November geplant, aber der Ausbau in dem denkmalgeschützten Gebäude zog sich hin. Dafür wird man hier jetzt auf 350 Quadratmetern doppelt so viel Fläche haben wie im Schatten des Kö-Bogens, im Haus Königsallee 10, das 20 Jahre die Hermès-Adresse in Düsseldorf war.

Das von einem aus Krefeld stammenden Sattler namens Thierry Hermès gegründete Modehaus, wird zweifellos zu einem Zugpferd für die aufstrebende Westseite der Königsallee werden. Dafür bietet das vor 110 Jahren errichtete Girardet-Haus, Königsallee 27 bis 31, einen passenden Rahmen. Das seit 1984 unter Denkmalschutz stehende Gebäude mit seiner charakteristischen „von durchschießenden Pfeilern durchsetzten Fensterarchitektur“ kann es sogar mit dem Pariser Haus auf der Rue du Faubourg Saint-Honoré aufnehmen.

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Die Schaufenster in Klein-Paris sind sogar größer als die an der Seine. Wenn die Bau-Vorhänge fallen, werden in ihnen die Werke des Hamburger Künstlers Tim John zu sehen sein. Der durchgängige Innenbereich ist mit unterschiedlichen Raumhöhen, wechselnden hochwertigen Materialien und einem raffinierten Licht-Design für luxuriösen Erlebnis-Einkauf gestaltet.

Präsentiert wird in der neuen Edel-Boutique die Damen- und die Herren-Mode für Frühjahr/Sommer 2015. Es ist die letzte Damen-Kollektion des Designers Christophe Lemaire, der von Lacoste kam. Den Namen, den man sich ab Herbst-/Winter für Hermès merken muss: Nadège Vanhee-Cybulski. Die 35-jährige Französin kommt aus einem guten „Stall“: der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten in Antwerpen, die Star-Designer wie Dries van Noten oder Ann Demeulemeester hervorbrachte oder Martin Margiela, der bis 2004 für Hermès entwarf. Vanhee-Cybulski hat auch schon für ihn gearbeitet.

Wie bei den meisten Luxus-Marken wird auch bei Hermès das Geschäft nicht nur mit der Mode gemacht. Überhaupt steht die Marke eher für Handtaschen wie die legendäre Kelly-Bag oder die Birkin und die handbedruckten Seidentücher, meist mit Motiven aus dem Reitsport. Accessoires kommen dazu, Parfum und erstmals in Deutschland und bisher nur in Düsseldorf zu haben: die neue Schreiblinie „Nautilus“, entworfen mit dem australischen Designer Marc Newson, der auch für Apple Ideen entwickelt.

Hermés steht für einen klassisch-eleganten Stil, für Investitions-Mode. Besonders die Handtaschen sind längst Sammler-Stücke und erzielen auf Auktionen Rekordpreise im oberen fünfstelligen Bereich. Nicht weniger begehrt zum Spazierentragen: Die typischen orangefarbenen Kartonagen und Tragetaschen mit dem Logo der vom Fahrgast selbst gesteuerten Pferdekutsche.

Passt doch prima zur Kö, die ihren Namen dem so genannten Pferdeäpfel-Attentat verdankt, bei dem im Revolutionsjahr König Friedrich Wilhelm IV mit Pferdeäpfeln beworfen worden war. Daraufhin wurde die Kastanienallee in Königsallee umbenannt - und der Luxus kam auf Trab in Düsseldorf...

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