Frank Wesoly: "Wir wollen endlich gleiche Rechte für Homosexuelle"

Der Organisator der ersten Demo von Lesben und Schwulen in Düsseldorf im Kurzinterview.

Düsseldorf. Frank Wesoly (43) ist Wirt der Szenebar Galapagoz an der Klosterstraße. Er organisiert am 6. April eine Demo von Lesben und Schwulen für gleiche Rechte. Start ist um 14 Uhr am Bergischen Löwen (Südende Kö), danach zieht der Protestzug u.a. über Carlsplatz und Berger Straße zum Rathaus, wo eine Abschlusskundgebung geplant ist.

Herr Wesoly, wofür oder wogegen demonstrieren Sie?
Frank Wesoly: Wir wollen endlich gleiche Rechte für Homosexuelle. Anlass war der Auftritt von CDU-Familienpolitikerin Katherina Reiche bei Günther Jauch, wo sie sagte, die Gesellschaft solle sich nicht um Rechtsrandgebiete kümmern. Das ist ein Jargon, den ich so nicht mehr erwartet hatte. Das hat viele meiner Freunde empört. Zumal rechtlich ja doch noch einiges im Argen liegt. Deshalb habe ich mit einem Freund zusammen spontan zu dieser Demo aufgerufen.

Wie viele Teilnehmer erwarten Sie denn?
Wesoly: Das ist schwer zu sagen. Es gibt viele Gruppen, die sich an den Aufruf drangehängt haben, etwa das Frauen- und Lesbenreferat an der Uni oder auch Jugendgruppen aus Köln. Ich denke, im besten Fall kommen um die 2000. Mindestens aber werden es 200 sein, so viele Zusagen haben wir bei Facebook.

Und wie soll die Demo ablaufen? Bunt, laut und schrill wie eine CSD-Parade?
Wesoly: Nein, die Teilnehmer sollen nicht kostümiert sein. Wir organisieren eine sachliche Demo, ausgerüstet mit Transportwagen und Megafon, aber keine Party. So etwas hat es in Düsseldorf — zumindest so weit ich weiß — bisher noch nie gegeben. RS

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