Franjo Pooth: Keine Bordellbesuche mit Sparkassen-Vorständen

Düsseldorf. Franjo Pooth hat nach eigener Aussage nie mit Sparkassen-Vorständen Bordelle besucht, Prostituierte empfangen oder an illegalen Poker-Runden teilgenommen.

Auch wisse er nichts über angebliche Mafia-Kontakte von Sparkassen-Mitarbeitern, sagte Pooth am Donnerstag als Zeuge auf entsprechende Fragen des Vorsitzenden Richters am Düsseldorfer Landgericht.

"Das sind für mich alles Hirngespinste", ergänzte der 39-Jährige. Solche Gerüchte waren im Zusammenhang mit dem Skandal um die Pleite von Pooths Firma Maxfield aufgetaucht.

Der fristlos entlassene Sparkassen-Vorstand, den Pooth mit einer 8800 Euro teuren Heimkino-Anlage "bei Laune gehalten" hatte, soll auch hohe Rechnungen aus einschlägigen Etablissements bei der Sparkasse als Spesen abgerechnet haben. Er sei bei solchen Dingen nie dabei gewesen, beteuerte der Ehemann von TV-Star Verona Pooth.

Mit zweieinhalbstündiger Verspätung hatte Pooth am Donnerstag in Düsseldorf seine Zeugenaussage gegen einen mehrfach vorbestraften Betrüger und Erpresser fortgesetzt, weil die Verteidiger mit zahlreichen kritischen Fragen, Anträgen und Hinweisen aufwarteten. Dem angeklagten Aachener droht angesichts von 13 Vorstrafen neben einer weiteren Gefängnisstrafe zusätzlich Sicherungsverwahrung.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, bei Pooth vorstellig geworden sein, als der Unternehmer mit seiner Firma Maxfield bereits in großen Schwierigkeiten steckte. Der 57-jährige Aachener hatte von Pooth 250 000 Euro als Provision für die Vermittlung eines vermeintlich in den USA existierenden Investors verlangt, der rund zehn Millionen Euro für die Marke Maxfield zahlen wolle.

Doch zur Übergabe des Geldes kam es nicht. Er habe immer mehr Zweifel an der Seriosität des Angeklagten gehabt und den Kontakt zu ihm schließlich abgebrochen, sagte Pooth.

Pooth hatte gegen den Betrüger allerdings nie Anzeige erstattet, sondern mit ihm einen Geheimhaltungsvertrag unterzeichnet, der den Ermittlern bei einer Durchsuchung in die Hände gefallen war. "Er hatte damals alle Hände voll zu tun, um die Folgen der Insolvenz aufzuarbeiten", erklärte Pooths Anwalt Benedikt Pauka.

Pooth selbst war vor zwei Wochen in seinem eigenen Strafverfahren zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden - unter anderem wegen Bestechung. Er wird voraussichtlich noch ein drittes Mal vor Gericht als Zeuge erscheinen müsse - um sich dann den Fragen der Verteidiger zu stellen.

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